«Vielleicht haben Sie auch dieses Knistern gespürt? Das passiert, wenn sich rund 50 Sängerinnen und Sänger ein Jahr lang genau auf diesen Augenblick vorbereiten, daraufhin fiebern und letztendlich loslegen können», begann Kerstin Ott, Sängerin und zugleich ...
«Vielleicht haben Sie auch dieses Knistern gespürt? Das passiert, wenn sich rund 50 Sängerinnen und Sänger ein Jahr lang genau auf diesen Augenblick vorbereiten, daraufhin fiebern und letztendlich loslegen können», begann Kerstin Ott, Sängerin und zugleich Ansagerin des Jahreskonzertes vom Gospelchor Kaiseraugst, am vergangenen Wochenende.
Das diesjährige Konzert stand unter dem Motto «Circle of Live». Die zwei Konzertabende, unter der Leitung von Isabel Torres und begleitet von drei Musikerinnen und Musikern (Tatiana Shandrakova, Klavier / Roberto Koch, Bass / Claudio Provenzano, Perkussion), versprachen Neues und weniger Neues, Bekanntes und weniger Bekanntes, Leises und weniger Leises, Bewegtes und weniger Bewegtes.
Eröffnet wurde die Musikaufführung mit zwei afro-amerikanischen Spirituals. Mit dem anschliessenden Stück «Bohemian Rhapsody» hielt der Gospelchor sein Versprechen auf ein breitgefächertes Liedersortiment und entlockte dem Publikum einen tosenden Applaus. Der Chor begeisterte heuer zudem mit passenden Choreographien und brachte damit gekonnt freudiges, afrikanisches Ambiente in die römisch-katholische Kirche St. Gallus & Othmar. Die Solosängerinnen und Sänger kamen alle aus den eigenen Reihen und überzeugten stimmlich und emotional zugleich. Mit den Liedern «Circle of Live» und «He lives in you», aus dem Musical König der Löwen, zog der Chor das Publikum erneut in seinen Bann.
Gegen Ende des Konzertes hatte der Gospelchor noch eine gute und eine schlechte Nachricht zu verkünden. Die Ansagerin begann zuerst mit der schlechten Nachricht: «Im nächsten Jahr wird es kein Jahreskonzert von uns geben! Das hat einen triftigen Grund – und jetzt kommt die gute Nachricht – dafür gibt es ein Open Air-Musical, für das sich drei Kaiseraugster Vereine zusammenschliessen. Neben uns, sind das der Theaterverein und die Musikgesellschaft. Einen Grossanlass dieser Art hat es zum letzten Mal vor zehn Jahren gegeben.» Als Abschluss des Konzertes gab der Chor eine kleine Kostprobe aus dem geplanten Jukebox-Musical zum Besten. Das Lied «Rosalie» von Bligg, gesungen mit Solisten aus dem Chor und sogar einer höchstpersönlichen Rosenübergabe «Die Rose sind für dich mi Amor» vom reformierten Pfarrer, lockte die Zuhörer schliesslich zur «Standing Ovation». Der Gospelchor wurde mehrere Male für eine Zugabe herausgefordert und das Knistern zwischen Publikum und Chor war einmal mehr deutlich spürbar. (mgt)