Einzel-Medaille verpasst, Silber im Mixed gewonnen
29.07.2025 Sport, FrickChiara Leone an der EM der Sportschützen in Châteauroux
Am Samstag verpasste Olympiasiegerin Chiara Leone im Dreistellungswettkampf an der EM in Châteauroux (Frankreich) die Medaille knapp und wurde Vierte. Am Sonntag gewann sie zusammen mit Teamkollege Christoph ...
Chiara Leone an der EM der Sportschützen in Châteauroux
Am Samstag verpasste Olympiasiegerin Chiara Leone im Dreistellungswettkampf an der EM in Châteauroux (Frankreich) die Medaille knapp und wurde Vierte. Am Sonntag gewann sie zusammen mit Teamkollege Christoph Dürr im Mixed-Final Silber, dazu Bronze mit dem Frauenteam.
Simone Rufli
Mit dem Gewinn von zwei Medaillen an der EM bewies Chiara Leone nicht nur Nervenstärke, sie zeigte auch eindrücklich, zu welchen Leistungen sie auch in der Nach-Olympia-Saison fähig ist. Am Sonntag gewann sie zusammen mit Christoph Dürr Silber im Mixed-Wettkampf. Das Duo musste sich im Final nur dem norwegischen Duo Jeanette Hegg Duestad – Silbergewinnerin von Samstag – und Jon-Hermann Hegg mit 11:17 geschlagen geben.
Leone und Dürr hatten stark begonnen und lagen sogar mit 6:2 in Führung. In der Folge holten die Norweger jedoch mit konstant guten Schüssen auf. Insbesondere Hegg wusste mit vier überragenden Treffern (10,9 / 10,8 / 10,7 / 10,7) zu überzeugen. Während Dürr im Stehendschiessen stets in den 10er-Bereich traf, leistete sich Leone zwei kleine Wackler (9,5 und 9,3). Bei Norwegens Duo schoss einzig Hegg Duestad stehend einmal knapp nicht in den 10er-Bereich.
Rang 4: «Durchaus positiv»
Als amtierende Europameisterin im Dreistellungskampf war Chiara Leone am Samstag als Titelverteidigerin angetreten. Nach 35 von 45 Schüssen lag die Olympiasiegerin denn auch noch in aussichtsreicher Position. Als Zweite befand sie sich auf Medaillenkurs, schien gar noch die Führende Jeanette Hegg Duestad (NOR) angreifen zu können. Doch dann folgte der Bruch. In der 2. Serie im Stehendschiessen gelang der 27-jährigen Fricktalerin kaum noch ein Wert über 10 (10,9 ist das Maximum). Erst fiel sie auf Rang 3 zurück, ehe sie in der Einzelausscheidung mit ihrem letzten Versuch nicht über 8,5 Punkte hinauskam und noch von Agathe Girard (FRA) überholt wurde.
Am Ende blieb der Frickerin der undankbare vierte Rang. Dem allerdings konnte sie durchaus auch Positives abgewinnen. In erster Linie sei für sie wichtig gewesen, wieder in eine Endrunde zu kommen, meinte sie: «Der Olympia-Final war mein letzter Final. Ich denke, man merkte auch, dass mir diesbezüglich die Routine fehlt. Daher werte ich den 4. Rang durchaus positiv.»
Möglichst weit vorne
Am 2. August 2024 feierte Chiara Leone auf der Anlage in Châteauroux den bislang grössten Erfolg ihrer Karriere, als sie Olympiasiegerin im Dreistellungskampf wurde. «An den Olympischen Spielen brachte ich auf dieser Anlage alles auf den Punkt, konnte das abrufen, was ich mir erträumt hatte», hatte Chiara Leone Mitte Woche auf dem Weg nach Frankreich im Gespräch mit der NFZ gesagt und die Erwartungen betreffend Titelverteidigung zu dämpfen versucht, in dem sie betonte: «Es wird sicher nicht einfach. Das Ziel wird sein, möglichst weit vorne zu sein.» Mit dem vierten Rang hat sie dieses Ziel erreicht.
Wie nah die europäische Spitze beisammen ist und wie schnell es zu Wechseln auf den vordersten Positionen kommen kann, zeigte sich nicht nur bei der Frickerin, sondern auch bei der Norwegerin Jeanette Hegg Duestad, welche im letzten Versuch im Kampf um Gold eine 8 schoss und von der Dänin Rikke Maeng Ibsen, welche eine 10,9 erzielte, noch überholt wurde. Duestad hatte fast den ganzen Wettkampf lang geführt und musste sich am Ende mit Silber begnügen. Bronze ging an die Französin Agathe Girard.
Bronze mit dem Frauen-Team
In der Teamwertung resultierte für das Schweizer Frauen-Trio die Bronzemedaille. Die Schweizer Männer mit Jan Lochbihler, Fabio Wyrsch und Christoph Dürr blieben im Kampf um einen Platz im Final auf der Strecke und schnitten als sechsbeste Equipe ab.