Einsatz gegen Lebensmittel-Verschwendung

  23.06.2023 Rheinfelden, Wallbach

Rheinfelden und Wallbach beteiligen sich am Projekt «Aufgabeln»

Die Energiestadt Rheinfelden will etwas gegen Lebensmittel-Verschwendung unternehmen. Deshalb macht die Stadt beim kantonalen Projekt «Aufgabeln» mit – auch Wallbach ist dabei. Alle Bürgerinnen und Bürger können mithelfen.

Valentin Zumsteg

Lebensmittel sind zum Essen da – doch heutzutage landet ein beträchtlicher Teil davon im Abfall. Rund ein Drittel aller essbaren Anteile von Lebensmitteln geht zwischen Acker und Teller verloren oder wird verschwendet. Laut einer Studie der ETH Zürich von 2019 sind dies pro Jahr rund 2,8 Millionen Tonnen Lebensmittel, die aufgrund des Lebensmittelkonsums der Schweiz im In- und Ausland anfallen. Dies geschieht teilweise bereits bei der Produktion, teilweise werfen aber auch die Konsumentinnen und Konsumenten Produkte, die sie zuviel eingekauft haben, in die Mülltonne. Gemäss Bundesamt für Umwelt (Bafu) führt dies zu unnötigen CO2-Emissionen, Biodiversitätsverlust sowie Land- und Wasserverbrauch. 25 Prozent der Umweltbelastung unseres Ernährungssystems sind auf Food-Waste (vermeidbare Lebensmittelverluste) zurückzuführen. Dies entspricht etwa der halben Umweltbelastung des motorisierten Individualverkehrs der Schweiz, wie das Bafu festhält.

Bürger sollen sich beteiligen
«Rheinfelden ist Energiestadt. Deswegen passt es gut, dass wir uns an einem Projekt des Kantons gegen Food-Waste beteiligen», sagt Stadträtin Claudia Rohrer. Das Projekt, bei dem Rheinfelden mitmacht, heisst «Aufgabeln». Konkret geht es darum, dass Rheinfelderinnen und Rheinfelder eine Woche lang aufschreiben, welche Lebensmittel bei ihnen im Abfall landen.

Je mehr Daten gesammelt werden können, desto besser. «Der Stadtrat freut sich, wenn sich möglichst viele Leute daran beteiligen», so Rohrer, die an der Einwohnergemeinde-Versammlung von vergangener Woche einen ersten Einblick gab. Neben Rheinfelden beteiligt sich auch Wallbach an diesem Projekt. Es handelte sich dabei um «Citizen Science», also einen wissenschaftlichen Prozess mit Bürgerbeteiligung. Aus Sicht der Stadtverantwortlichen hat das kantonale Projekt zum Ziel, die Bevölkerung und insbesondere die freiwilligen Teilnehmenden zum Thema zu informieren und zu sensibilisieren. Es sollen Massnahmen erarbeitet werden, die mithelfen, die Nahrungsmittelverschwendung zu reduzieren. Nach den Sommerferien sind im August Infoveranstaltungen in Wallbach und Rheinfelden geplant. Danach soll es richtig losgehen.


Tipps gegen Lebensmittel-Verschwendung

• Vermeiden Sie den Kauf von zu viel Essen. Planen Sie Ihre Mahlzeiten und erstellen Sie eine Einkaufsliste.
• Kaufen Sie saisonales Obst und Gemüse. Diese Lebensmittel sind oft günstiger und halten länger.
• Bewahren Sie Lebensmittel richtig auf. Einige Lebensmittel halten länger, wenn sie im Kühlschrank aufbewahrt werden. Andere sollten bei Raumtemperatur gelagert werden. Informieren Sie sich über die richtige Lagerung von Lebensmitteln.
• Verwenden Sie Reste. Wenn Sie Reste haben, können Sie diese in neuen Gerichten verwenden oder einfrieren und später verwenden.


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