Baugesuch für den Wellenbrecher-Kreisel liegt nun auf: Sechzig Tonnen schwer, sieben Meter hoch, gedacht als Betonkunst beim Landstrassen-Kreisel zwischen Möhlin und Rheinfelden: Die Salinen halten an ihrem Vorhaben fest.
Ronny Wittenwiler
Ab heute Freitag liegt ...
Baugesuch für den Wellenbrecher-Kreisel liegt nun auf: Sechzig Tonnen schwer, sieben Meter hoch, gedacht als Betonkunst beim Landstrassen-Kreisel zwischen Möhlin und Rheinfelden: Die Salinen halten an ihrem Vorhaben fest.
Ronny Wittenwiler
Ab heute Freitag liegt das Baugesuch für die Installation auf der Gemeinde Möhlin auf. Berühmt wenn nicht gar berüchtigt geworden ist das Kunstwerk bereits auf dem Reissbrett: Als im Juli die Schweizer Salinen erklärten, den Kreiselschmuck «als Zeichen der Wertschätzung» für die im Jahr 2021 vom Regierungsrat des Kantons Aargau genehmigte Verlängerung der Konzession über den Salzabbau finanzieren zu wollen, gingen die Wogen hoch. Gegen einhundertsechzig Kommentare auf dem Social-Media-Kanal dieser Zeitung, hinzu kam eine Vielzahl an Leserbriefen. Der Tenor: negativ, praktisch ausnahmslos. Es schien nicht nachvollziehbar, einen begrünten Kreisel durch eine sechzig Tonnen schwere und sieben Meter hohe Beton-Installation ersetzen zu wollen. Die Schweizer Salinen sollen hingegen andere Erfahrungen gemacht haben. Dort hob man die positiven Rückmeldungen hervor, die das Unternehmen erreicht hätten, und man sprach stattdessen von «vereinzelt kritischen Stimmen». Jetzt, rund drei Monate später, hält das Unternehmen am Vorhaben fest.
Einweihung im nächsten Jahr
«Das Projekt ist unverändert so, wie von der Künstlerin gestaltet und von der Jury ausgewählt», erklären die Salinen auf Anfrage. Leicht verändert hingegen hat sich der Zeitplan. So habe die Ausarbeitung des Baugesuchs etwas mehr Zeit in Anspruch genommen als geplant. «Einen besonderen Grund dafür gab es keinen, die üblichen Abklärungen und Arbeiten haben diese Zeit erfordert.» Statt wie ursprünglich geplant auf Ende Jahr, gehen die Salinen deshalb davon aus, den Kreiselschmuck Anfang 2026 installieren zu können.
Wie ein Fels in der Brandung
Konfrontiert mit den negativen Reaktionen, wie sie diese Zeitung im vergangenen Juli erreichten, liessen die Salinen damals auch Folgendes verlauten: «Das Projekt versteht sich als Zeichen der Wertschätzung für die Region, für uns schliesst das auch die Offenheit für Rückmeldungen mit ein. Anliegen oder Hinweise können zum Beispiel im Rahmen des ordentlichen Baugesuchsverfahrens eingebracht werden.» Nun, mit eben erfolgter Auflage des Baugesuchs, drängt sich die Anschlussfrage auf, ob die Salinen denn mit solchen Anliegen und Hinweisen rechnen und inwiefern diese überhaupt berücksichtigt werden können? Die Antwort ist kurz: «Im Rahmen des Bewilligungsverfahrens können Einwände angebracht und geltend gemacht werden. Inwiefern dies der Fall sein wird, können wir nicht abschätzen.»
Die Skulptur der Zürcher Künstlerin Esther Mathis soll gemäss Salinen «dem Urmeer, das vor etwa 240 Millionen Jahren die heutige Schweiz bedeckte, bevor es verdunstete und Salzschichten hinterliess, ein Denkmal setzen.» Sie besteht aus drei sogenannten «Tetrapoden», wie sie als Wellenbrecher an Küsten zum Schutz vor Erosion eingesetzt werden. In welcher Form die feierliche Einweihung stattfinden soll, sei noch nicht im Detail geplant, teilen die Salinen mit. Klar ist bloss: Bislang trotzt der Wellenbrecher sämtlichen Vorbehalten.