«Die Gesellschaft ist anders geworden»
14.02.2024 Persönlich, RheinfeldenHeidi Federli leitet die Schulverwaltung in Rheinfelden
Seit Heidi Federli Leiterin der Schulverwaltung in Rheinfelden ist, hat sich einiges verändert. Nicht nur in der Schullandschaft. Ihre Arbeit macht ihr auch nach 22 Jahren noch grossen Spass.
Janine Tschopp
...Heidi Federli leitet die Schulverwaltung in Rheinfelden
Seit Heidi Federli Leiterin der Schulverwaltung in Rheinfelden ist, hat sich einiges verändert. Nicht nur in der Schullandschaft. Ihre Arbeit macht ihr auch nach 22 Jahren noch grossen Spass.
Janine Tschopp
«Eigentlich wollte ich Lehrerin werden», sagt Heidi Federli. Ihre Jugend sei aber ziemlich rebellisch verlaufen, so habe sie damals nicht die Muse gehabt, noch länger in die Schule zu gehen. Sie hatte fünf ältere Geschwister und war daher ihrer Zeit immer ein bisschen voraus. «Ich hörte schon ACDC, während Gleichaltrige noch mit Barbiepuppen spielten», schmunzelt sie. Nach der Schule entschied sie sich für eine kaufmännische Lehre. Die Stelle auf der Schulverwaltung in Rheinfelden trat sie 2002 an.
In dieser Zeit gab es viele Veränderungen. So wurde 2003 die geleitete Schule eingeführt, die Kreisschule Unteres Fricktal (KUF) wurde gegründet und die Oberstufe neu dort angegliedert. Einschneidend war zum Beispiel auch die Einführung des Gesetzes über die Anstellung von Lehrpersonen (GAL), wonach diese nicht mehr gewählt wurden, sondern deren Anstellung vertraglich geregelt wurde. Eine grosse Veränderung für die gesamte Organisation sei zudem der Wegfall der Schulpflege gewesen.
Als Leiterin der Schulverwaltung ist Heidi Federli heute Mitglied des Schulführungsteams, welches für vier Schulkreise verantwortlich ist mit insgesamt rund 960 Schülerinnen und Schülern, vom Kindergarten bis zur 6. Klasse sowie 130 Lehrpersonen. «Ja, es ist ein grosser Laden», sagt sie. Ihr Aufgabengebiet ist sehr komplex, und sie hat sich im Laufe der Jahre entsprechend weitergebildet. Einfach zusammengefasst kann man sagen, dass sie hauptsächlich für sämtliche schulorganisatorischen und personalrechtlichen Belange, für die Finanzen und Ressourcen sowie für die städtischen Schuldienste zuständig ist.
Die Ansprüche sind gestiegen
Entsprechend den organisatorischen Veränderungen hat sich auch Federlis Aufgabenfeld in all den Jahren verändert. Und nicht nur das: «Die Gesellschaft ist anders geworden.» Die Ansprüche der Eltern, aber auch der Kinder seien in den letzten Jahren gestiegen. Sicher habe auch die Digitalisierung zu gewissen Veränderungen beigetragen. Nach all den Jahren ist für Heidi Federli immer noch klar: «Es ist eine spannende und lebendige Stelle, und man fühlt sich wohl.» Sie schätzt sehr, dass die Schulverwaltung durch die Stadt gut unterstützt und ernstgenommen werde. «Das ist ein Privileg.» Dass es gut funktioniere, habe auch mit der Struktur der gesamten Schulführungs-Organisation zu tun, wonach Verantwortlichkeiten und Kompetenzen klar definiert seien.
Pratteln, Mallorca, Rheinfelden
Heidi Federli ist auf einem Bauernhof in Pratteln aufgewachsen. Nach der Lehre hatte sie Lust zu reisen und buchte Ende der 1980er-Jahre einen dreimonatigen Austausch nach Mallorca. «Ich konnte kein Wort spanisch», schmunzelt sie. Das änderte sich bald. Sie fühlte sich in Spanien sofort wohl und fand schnell viele Freunde. «Als die drei Monate vorbei waren, wollte ich nicht heim.» Aus den drei Monaten wurden schliesslich acht Jahre, wobei sie die Wintermonate in der Schweiz verbrachte. Zusammen mit ihrem damaligen Freund führte sie während einigen Jahren eine Velo- und Töffvermietung auf der spanischen Insel. «Ich habe sogar spanisch gedacht.»
1997 kam sie wieder in die Schweiz zurück und lebte fortan in Rheinfelden. «Die finanzielle Sicherheit, die wir hier in der Schweiz haben, aber auch die Nähe zur Familie schätzte ich dann wieder sehr», erinnert sie sich. Sie arbeitete fünf Jahre lang bei der Forming AG in Möhlin und lernte dort ihren Mann kennen. 2002 trat sie ihre Stelle bei der Schulverwaltung an. Heute ist sie richtig stolz, wenn sie ihren mallorquinischen Freunden «das schöne Städtli» zeigen darf. «Es ist ein sehr guter Ort zum sein. Ich bin dankbar, dass ich hier so eingebettet bin», sagt sie. Sie sei glücklich, dass sie und ihr Mann hier viele enge Freundschaften pflegen dürfen.
Die Lust am Reisen hat sie nicht verloren. So haben ihr Mann und sie schon viele Länder bereist. Im kommenden Sommer steht Afrika auf dem Programm. «Ich freue mich auf die Tierwelt, auf die Landschaft und auf andere Kulturen.» Die Natur geniesst sie auch in ihrer Heimat und unternimmt gerne Spaziergänge in den Wald. In ihrer Freizeit beschäftigt sie sich zudem gerne mit Lesen, Wandern und Skifahren. Sie backt und kocht gerne und freut sich ab geselligem Zusammensein mit Freunden und Familie. Auch lässt sie sich immer wieder einmal auf Neues ein. So engagierte sie sich kürzlich beim Theaterverein Kaiseraugst und unterstützte die Theaterleute beim Schminken der Schauspieler.
Die Schulschnäpfe
In der fünften Jahreszeit gibt es für sie eine weitere, sehr wichtige Freizeitbeschäftigung. «Am Personalanlass 2015 hatten wir plötzlich die Idee, eine Schnitzelbank-Gruppe zu gründen», erzählt Heidi Federli von den Anfängen ihrer Zeit als aktive Fasnächtlerin. Gesagt, getan. Und so traten die «Roothuus-Schnäpfe» an der Fasnacht 2016 zum ersten Mal auf. «Ich bin die Schulschnäpfe», sagt sie voller Stolz. Und die «Schulschnäpfe» ist es auch, welche die Verse schreibt und für die Gitarrenbegleitung verantwortlich ist.
So waren die vier «Roothuus-Schnäpfe» am vergangenen Wochenende in Rheinfelden und Zeiningen unterwegs und trugen ihre pointierten Verse vor, verpackt in eingängige Melodien. An der Fasnacht hat Heidi Federli den Narren gefressen. «Es macht einfach Spass, die Leute zu unterhalten.»