Das Outdoor-Klassenzimmer

  16.12.2023 Laufenburg, Schule

Vor zwei Jahren hat die damalige Schulpflege Laufenburg das Projekt «Pausenplatzneugestaltung Primarschule Burgmatt» lanciert.

Der Pausenplatz einer Schule gehört zum wichtigen Erfahrungsfeld der Schülerinnen und Schüler. Er soll Ausgleich zu Anspannung und Konzentration schaffen und trägt zum Stressabbau bei. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass ein Pausenplatz freundlich, farbig, funktionstüchtig und mit intakter Begrünung daherkommt. Der Pausenplatz der Primarschule Laufenburg besteht aus rund 80 Prozent betonierter Fläche und für die rund 200 Kinder fehlten Dinge wie grüne Pf lanzen, Farben sowie genügend kindergerechte Kletter- und Spielmöglichkeiten. Eine Ecke des Pausenplatzes wurde in ein neues Outdoor-Klassenzimmer umfunktioniert.

Mehr Bewegung und frische Luft
An der Schule Laufenburg wird gelebt, was in der Bildungslandschaft immer öfters gesehen wird: Der Lernraum weitet sich aus. Die «Draussenwelt» wird zur Lernwelt der Kinder. Die Kinder werden schon heute vier Wochen im Jahr im Wald unterrichtet. Ein Outdoor-Klassenzimmer, das nicht ganz so weit entfernt ist, bietet nun einen weiteren Lernort im Freien. So machten sich vor zirka einem Jahr drei Lehrpersonen, rund 50 Schülerinnen und Schüler der 3./4. Klasse, der Elternrat und Fachpersonen an die Arbeit. Der zuvor nicht mehr benutzte, mit Unkraut überwucherte Platz wurde gejätet und geputzt. Die Hecke, die noch intakt war, wurde zurückgeschnitten, in die Lücken wurden regionale Stauden gesetzt, die einmal das Zuhause von Vögeln und Insekten werden sollen. Holzzäune wurden gesetzt, damit keine Vandalen den neuen Unterrichtsort verwüsten können. Hochbeete wurden zusammengebaut und befüllt. Schon in diesem Frühling haben die Schülerinnen und Schüler sie in Betrieb genommen. Im Sommer und Herbst konnten Gemüse und Kartoffeln geerntet werden.

Die Schülerinnen und Schüler gingen mit einer grossen Motivation an die Arbeit, auch wenn es das Wetter nicht immer gut mit ihnen meinte. Jedes Kind fand eine Arbeit, die ihm Spass machte. Diese Arbeiten bildeten schon den Start des Draussen-Unterrichtes: Kinder lernen an realen Gegenständen handlungsorientiertes und realitätsnahes Handeln. Durch das gemeinsame Arbeiten werden die sozialen Beziehungen untereinander gefördert, es bilden sich Lerngemeinschaften, die motiviert und aufmerksam an der Arbeit sind und ihrer Kreativität freien Laufen lassen können. Ausserdem werden die Zusammenhänge besser erlebt und verstanden. Und an der frischen Luft bewegt man sich automatisch mehr, was das Immunsystem stärkt. Rund 30 Lehrpersonen nehmen an der vierteiligen Weiterbildung «Unterricht draussen» teil und werden von einer Fachperson des Juraparks Aargau vor Ort weitergebildet. (mgt)


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