Anreiten, abspringen, fliegen, landen

  15.07.2025 Sport, Eiken, Fricktal

Pferdesport-Wochenende im «Haufgarten» in Eiken

Mit 395 Nennungen und 40 bis 50 Paarungen in jeder der 10 Prüfungen wurde das Angebot des Fricktalischen Reiterclubs besser genutzt als im letzten Jahr. Für besondere Freude im organisierenden Verein sorgte der Sieg von Amelie Maurer.

Simone Rufli

Der Fricktalische Reiterclub (FRC) wurde 1883 gegründet. Damals mit dem Ziel, Pferd und Reiter auch in Friedenszeiten diensttauglich zu halten. Diese Zeiten sind vorbei und der Pferdesport ist längst ein Breitensport. Und so ist das OK der Pferdesporttage Eiken jeweils bemüht, den Reiterinnen und Reitern verschiedene Prüfungen anbieten zu können. Damit weniger routinierte Paarungen genauso auf ihre Rechnung kommen wie erfahrenere, Kinder mit Ponys genauso wie Seniorinnen und Senioren. Ein Ziel, das am vergangenen Wochenende bei idealen äusseren Bedingungen und erfreulich vielen Besucherinnen und Besuchern einmal mehr erreicht wurde.

Zur Freude des organisierenden Vereins und des Publikums gab es für den Fricktalischen Reiterclub auch einen «Heimsieg» zu feiern. Amelie Maurer gewann auf Suny Ibn Shaikh die Wertung A (Zeitmessung Idealzeit). Dabei musste sie den Parcours möglichst nahe an der vorgegebenen Zeit absolvieren, rein nach Gefühl, ganz ohne Möglichkeit, die Uhr zu konsultieren. In Erinnerung an den ursprünglichen Zweck von Reitsportveranstaltungen wurde auch ein Dragonerspringen angeboten (vgl. separaten Text). Weil die Dragoner immer weniger werden, überlegt man sich im Fricktalischen Reiterclub, die Dragoner künftig in eine Senioren-Prüfung 45+ zu integrieren.

Der Fricktalische Reiterclub organisiert jedes Jahr – mit Unterstützung der Mitglieder und sehr vieler Ehrenmitglieder – drei Anlässe: Ende April einen Concours Complet (Dressur, Springen, Cross), im Sommer die Springkonkurrenz und im September Dressur-Prüfungen. Die Einnahmen ermöglichen dem Verein, den «Haufgarten» instandzuhalten, und allenfalls nötige Renovationsarbeiten durchzuführen.


Dragoner-Springen

Auch ehemalige Dragoner konnten in Eiken ihre reiterlichen Fähigkeiten unter Beweis stellen und ihre Tradition weiterleben lassen. Da die «echten» Dragoner aber immer weniger werden, sind auch Angehörige von Polizei, Grenz- und Botschaftsschutz startberechtigt. Doch auch davon gibt es nicht viele Berittene.

Im historischen Kontext waren Dragoner berittene Infanteristen, die ihre Pferde hauptsächlich für den Transport nutzten und später auch im Kampf zu Pferd eingesetzt wurden. Mit dem Stellungskrieg des Ersten Weltkrieges endete die Rolle der Reiterei als Schlachtenkavallerie. Im Zweiten Weltkrieg kam die Kavallerie noch vereinzelt in den mit Strassen wenig erschlossenen Kampfgebieten an der Ostfront zum Einsatz. Im Übrigen aber ersetzten geländegängige Mannschaftstransportfahrzeuge das Pferd.

Die Schweizer Armee hielt trotzdem noch lange am Pferd fest. Die 1972 aufgelösten 18 Dragoner-Schwadronen waren die letzte echte Kavallerie in Europa. Heute sind die Dragoner noch an traditionellen Anlässen vertreten, z.B. am Sechseläuten. (sir)


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