Das neue Fricktaler Museum als Ort der Begegnung

  17.11.2022 Brennpunkt, Rheinfelden

Das Fricktaler Museum in der Rheinfelder Marktgasse soll bis 2030 grundlegend erneuert werden. Voraussichtlich Ende 2023 entscheiden die Einwohnergemeinde und die Ortsbürgergemeinde über entsprechende Kredite.

Valentin Zumsteg

Seit rund 90 Jahren ist das «Haus zur Sonne» in der Rheinfelder Marktgasse ein Museum, davor diente es als Wohnhaus und Gaststube. «Die letzte substanzielle Erneuerung der Dauerausstellung erfolgte in den 1960er-Jahren», erklärt Kathrin Schöb, Leiterin des Fricktaler Museums. Seither gab es nur punktuelle Auffrischungen von einzelnen Räumen. Der Handlungsbedarf ist dementsprechend gross. Deshalb soll das Gebäude, das wegen fehlender Heizung nicht ganzjährig genutzt werden kann, in den kommenden Jahren grundlegend saniert und das Museum komplett neugestaltet werden. Die Neueröffnung ist im Sommer 2030 geplant – rechtzeitig zum 900-Jahr-Jubiläum der Stadt.

In einem Jahr wird entschieden
Derzeit läuft die Konzeption für die Neugestaltung des Museums und der Dauerausstellung, parallel wird die Sanierung des Gebäudes geplant und eine Machbarkeitsstudie durchgeführt. «Ziel ist es, dass im nächsten Jahr an den Winter-Gemeindeversammlungen die Einwohner und die Ortsbürger über das Projekt entscheiden und die nötigen Kredite sprechen», betont Kathrin Schöb. Der Betrieb des Museums wird aktuell mit 300 000 Franken pro Jahr von der Ortsbürgergemeinde finanziert, das Gebäude und die Sammlung gehören der Einwohnergemeinde. Im Zuge der Neuausrichtung wird eine andere Trägerschaft geprüft; denkbar wäre die Schaffung einer eigenen Stiftung für das Museum.

Die Stadt wünscht sich ein Leuchtturmprojekt zum Jubiläum: «Das Fricktaler Museum soll ein kulturhistorisches Museum für das ganze Fricktal sein und einen Schwerpunkt auf die Stadtgeschichte Rheinfeldens setzen. Es wird ein Ort der Begegnung mit der Geschichte und mit Menschen», umschreibt Projektmitarbeiterin Stella Barmettler Wälti die Vision für das Museum 2030. Die neue Dauerausstellung werde künftig einer Gesamterzählung folgen und über eine Mischung aus analogen und digitalen Angeboten verfügen. «Das neue Museum soll identitätsstiftend für das ganze Fricktal sein und Erlebnischarakter haben. Wir wünschen uns ein lebendiges Haus, das offen für alle ist», sagt Kathrin Schöb. Geplant ist ein modernes und attraktives Museum, in dem Schüler zum Beispiel im Forschungslabor oder in der Geschichtswerkstatt in verschiedene Themen eintauchen können.

Zusammenarbeit mit Museum Schiff
Ebenfalls im Gespräch ist eine engere Zusammenarbeit mit dem Museum Schiff in Laufenburg. «Beide Museen stehen vor einer grundlegenden Erneuerung, das bietet eine grosse Chance. Wir können Themen aufeinander abstimmen und uns ergänzen», erklärt Schöb. Auch ein Auftritt der beiden Häuser unter einer gemeinsamen Dachmarke ist geplant, jedoch sollen die beiden Häuser betrieblich und finanziell autonom bleiben.

In diesen Tagen wird das Rheinfelder Museums-Projekt an verschiedenen Parteiversammlungen der Öffentlichkeit vorgestellt, im nächsten Jahr sind weitere Informationsveranstaltungen geplant. «Der Dialog mit den unterschiedlichsten Gesprächspartnern soll eine breite, persönlichkeitsbindende und identitätsstiftende Abstützung des künftigen Museums in der Bevölkerung entstehen lassen», betonen Schöb und Barmettler.


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