Haufenweise Kohle geschaufelt

  02.11.2022 Fricktal, Kaisten, Oberes Fricktal, Gemeinden

Mit der Kohle-Ernte endete die Kaister Köhlerei 2022 Zum Abschluss des Kaister Kohlefestes trafen sich am Samstag viele Helferinnen und Helfer, um unter Anleitung von Köhlerin Doris Wicki den Meiler auszupacken und die Kohle in Papiersäcke abzufüllen. Die Freude über die gute Qualität der Kaister Kohle war allen anzusehen.

Susanne Hörth

«Die Kohle ist hervorragend», sagte Doris Wicki und betrachtete das verkohlte Stück Kirschbaumholz in ihrer Hand. «Man erkennt noch die Beschaffenheit des Holzes und auch, um welche Art es sich handelt.» Die Freude über den gelungenen Verkohlungsprozess im Kaister Meiler war der Köhlerin an diesem frühen Samstagmorgen schon bald anzumerken. Je mehr von der Löschi entfernt wurde, desto mehr wurde bei den zahlreichen Anwesenden die Erleichterung deutlich. Die Köhlerei Kaisten darf sich auch mit dem letzten Schritt, dem Ernten der Kohle, als erfolgreich bezeichnen. «Die Kohle klingt, das ist ein weiteres, sehr gutes Zeichen», so Doris Wicki, als immer wieder beim Herunterschaufeln und Abpacken der aneinanderstossenden Kohlestücke ein feiner Klang ertönte. Der Samstagmorgen begann für die vielen Helfenden schon sehr früh mit dem Auspacken des Meilers. Während der vergangenen vier Wochen ist die Kohle unter einer Löschischicht, darüber zusätzlich einer wasserdichten Folie, gereift. Ist sie noch zu heiss zum Abfüllen? Andi Gertiser, OK-Präsident der Kaister Köhlerei 2022, prüfte das mit einer Wärmebildkamera. Diese zeigte zwar noch erhöhte Temperaturen im Innern des Meilers an, aber nicht so hoch, um noch mit dem Verpacken zuwarten zu müssen.

Eine wertvolle Schicht
Sorgsam achtete Doris Wicki darauf, dass die viele Jahrzehnte alte Löschi, ein Kohle-Erde-Staubgemisch sorgsam abgetragen und in den bereitstehenden Container verfrachtet wurde. «Ich bin mit 13 Kubikmeter Löschi hierhergekommen. 13 Kubik Löschi nehme ich auch wieder mit», machte sie deutlich, dass kein bisschen von dieser wertvollen Masse verloren gehen darf. Die mit Kohlestückchen vermischten Löschi-Reste auf dem Platz wurden am Schluss noch durch ein Sieb gefiltert.

Und dann ging es endlich los mit dem Abfüllen der Kaister Kohle. Sie wurde über eine extra dafür vorbereitete Anlage in Papiersäcke geschichtet, welche nach dem Wägen zugenäht wurden. «Das Ziel ist es, mindestens 400 Säcke zu erhalten», tönte es von Seiten OK. Ein Ziel, welches bei weitem übertroffen wurde. Es mussten gar zusätzliche Säcke besorgt werden. Sorge, man könnte auf der Kohle sitzenblieben, besteht nicht. Alles war reserviert worden, viele Leute liessen sich zudem auf eine Wartelisten nehmen. Sie dürfen sich freuen. Statt der erwarteten 2 Tonnen gibt es jetzt sogar 3,8 Tonnen beste Kirschenkohle aus Kaisten.

Der Abfülltag, der bei schönstem Oktober-Wetter doch noch einmal von allen ein grosses Zupacken erforderte, war der gelungene Abschluss eines schönen Festes.


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