221,9 Millionen Franken für die Kantonsschule
27.05.2025 Stein, RheinfeldenIm August startet die Kanti Stein in einer Übergangslösung. Dafür und für das definitive, noch zu bauende Schulgebäude beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat einen Verpflichtungskredit von 221,9 Millionen Franken für die Umsetzung des gesamten Vorhabens.
Der siebte Mittelschulstandort des Kantons Aargau entsteht in Stein. Während der Unterricht in diesem Sommer in einem Provisorium im Modulbau aufgenommen wird, muss das definitive Schulgebäude für die Kantonsschule Stein noch gebaut werden. Für die Ausführung des Mittelschul-Neubaus inklusive Übergangslösung beantragt der Regierungsrat den Verpflichtungskredit in Höhe von 221,9 Millionen Franken sowie einen wiederkehrenden Bruttoaufwand von 42 000 Franken. In seiner Mitteilung hält der Kanton fest, dass der bestehende Verpflichtungskredit für die Ausführung der Übergangslösung, befristete Anmietungen, den Landerwerb und die Projektierung des Neubaus dabei eingerechnet sind. Die reinen Erstellungskosten für den Neubau betragen 169,9 Millionen Franken.
Da sich in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kantonsschule Stein eine regionale Leichtathletikanlage befindet, ist auf dem Areal der Schule nur ein reduziertes Aussensportangebot geplant. Damit der Lehrplan umgesetzt werden kann, sollen jeweils im Sommerhalbjahr Teile der Leichtathletikanlage angemietet werden. Der jährlich wiederkehrende Aufwand dafür beläuft sich auf 42 000 Franken.
Der Neubau der Kantonsschule Stein ist ausgelegt für 44 Abteilungen. Dies entspricht rund 950 Schülerinnen und Schülern sowie 140 Lehrpersonen und Angestellten. Das Gebäude umfasst neben 24 Schulzimmern für den allgemeinen Unterricht mehrere Multifunktionsräume, Spezialräume für Naturwissenschaften, Bildnerisches Gestalten und Musik sowie vier Sporthallen mit Garderoben. Es enthält weiter eine Mediothek, eine Mensa mit 320 Plätzen, eine Aula, weitere Räume für die Schulleitung und den Hausbetrieb sowie eine Tiefgarage und etliche Technikräume. Alle Funktionen der neuen Schule werden zusammengehalten durch ein zentrales Forum, das multifunktional genutzt werden kann. Das Forum als zentrales verbindendes Element zwischen den Fachschaften dient nicht nur zur Erschliessung, sondern bildet mit seinen Brücken auch in der Vertikalen vielfältig bespielbare Aufenthaltszonen. Ergänzend zum Schulbedarf kann auch kommunale Vereinsinfrastruktur ermöglicht werden, die von der Gemeinde Stein finanziert wird. Der Bezug des Neubaus ist per Schuljahr 2029/30 vorgesehen.
Neue Schule auf der «grünen Wiese»
Das Grundstück mit Erweiterungsmöglichkeiten befindet sich am Rande des Steiner Siedlungsgebiets, zwischen Wohnsiedlung, Freizeit-/ Sportanlagen und landwirtschaftlich genutzten Flächen und bietet die einzigartige Möglichkeit, eine komplette, neue Kantonsschule «auf der grünen Wiese» zu planen und zu bauen.
Bereits im Mai 2022 wurde für den Neubau der Kantonsschule Stein ein Architekturwettbewerb mit Präqualifikation durchgeführt. In darauffolgenden Projektoptimierungsphasen konnte der Nutzen des Projekts hinsichtlich Flächeneffizienz und Dachstruktur verbessert werden. In der Projektierungsphase w u rde das Gebäude optimiert, sodass die Kostenvorgaben weiterhin eingehalten sind. Das Gebäude ist flächendeckend mit einer Photovoltaikanlage eingedeckt. Um den eigenen Strom unabhängiger von der Sonnenstrahlung nutzen zu können, ergänzt ein Batteriespeicher von rund 80 kWh die Anlage. Das auf der PV-Anlage anfallende Regenwasser wird gesammelt und für die WC-Spülung und das Bewässerungssystem genutzt. Das Gebäude wird nach Minergie-A-Eco wie auch dem Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz SNBS umgesetzt.
Verkehrstechnische Erschliessung
Der Standort des geplanten Neubaus ist zurzeit mit dem öffentlichen Verkehr noch ungenügend erschlossen. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2023 wurde die Buslinienführung in Stein auf die Münchwilerstrasse umgelegt. Damit erhielt die Übergangslösung, in der die Kantonsschule Stein ab August 2025 den Schulbetrieb aufnimmt, eine sehr nahe gelegene Haltestelle. Mit der Schaffung eines Busterminals im Bereich des Haupteingangs des Neubaus soll auch für die Zeit nach dem Umzug ein guter Anschluss an den öffentlichen Verkehr gesichert werden. Die bisherige Planung und die Realisierung des Busterminals sind Bestandteil des Projekts Neubau der Kantonsschule Stein. So konnte der Busterminal mit der Gestaltung der Aussenanlage optimal abgestimmt werden. Nach Fertigstellung wird die Fläche im Perimeter des Terminals und die Haltestelleninfrastruktur an die Gemeinde überschrieben. Der Unterhalt des Terminals liegt danach bei der Gemeinde Stein. (mgt)