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07.03.2023 Gemeinden, Sisseln, SteinMögliche Fusion von Stein und Sisseln
«Wir wissen viel zu wenig», hiess es unter anderem am Infoabend zu einer möglichen Fusion mit Stein in Sisseln. An der gleichzeitigen Versammlung in Stein empfahl ein Votant, eine Bevölkerungsumfrage zu machen. Das erachten die beiden ...
Mögliche Fusion von Stein und Sisseln
«Wir wissen viel zu wenig», hiess es unter anderem am Infoabend zu einer möglichen Fusion mit Stein in Sisseln. An der gleichzeitigen Versammlung in Stein empfahl ein Votant, eine Bevölkerungsumfrage zu machen. Das erachten die beiden Gemeindeammänner Beat Käser (Stein) und Rainer Schaub (Sisseln) als gangbaren nächsten Schritt.
Susanne Hörth
Ja, er habe sich sehr gefreut, dass so viele Leute gekommen seien und mitdiskutiert hätten, sagt Sisselns Gemeindeammann Rainer Schaub einen Tag nach der Informationsveranstaltung gegenüber der NFZ. Am Donnerstagabend wurde gleichzeitig in Stein und in Sisseln an sehr gut besuchten Versammlungen auf Initiative der beiden Gemeinderäte über eine mögliche gemeinsame Zukunft diskutiert (siehe Seite 3). «Ohne Aggressionen und sehr sachlich. Ich bin unglaublich froh, dass wir diesen Weg gewählt haben», betont Schaub. Die Bevölkerung von Beginn an in eine Diskussion einzubinden, welche gerade erst im Januar in den beiden Behörden gestartet war, sei richtig und wichtig. Sein Steiner Amtskollege Beat Käser sieht es ebenso. «Es war ein sehr guter Anlass. Es kam nichts Gehässiges, dafür gab es viele gute Argumente.» Weder für Stein noch Sisseln besteht ein zwingender Handlungsbedarf. Beide Gemeinden stehen mit Steuerfüssen von 88 beziehungsweise 80 Prozent auf gesunden finanziellen Füssen. Aus der Stärke heraus handeln und den insbesondere für kleinere Gemeinden immer grösser werdenden Herausforderungen gemeinsam begegnen und durch mehr Grösse zusätzlich an Gewicht und Wahrnehmung im Kanton zu gewinnen, hatte die beiden Gemeinden dazu bewogen, das Thema unaufgeregt und langsam anzugehen. Die Initiative dazu kam von Sisseln. Stein nahm den Ball gerne auf.
Was ist mit Eiken und Münchwilen, was mit der Bezirksgrenze?
Während in Stein trotz einiger ablehnenden Voten die Signale für eine weitere Abklärung auf grün standen, zeigte man sich in Sisseln tendenziell kritischer. Vom grösseren Stein «geschluckt» zu werden und damit die Eigenständigkeit zu verlieren, war etwa zu hören. Viel zu früh, meinten andere.
In Stein wie auch in Sisseln kam die Sprache ebenfalls auf die beiden weiteren Sisslerfeld-Gemeinden Eiken und Münchwilen. Sie sollten ebenfalls in die Diskussion und Abklärungen für eine mögliche Fusion einbezogen werden. «Das nehmen wir gerne entgegen», so Rainer Schaub. Beat Käser: «Wir schlagen diese Türe sicher nicht zu.» Eiken und Münchwilen waren vorgängig über das Vorhaben in den Nachbargemeinden informiert worden. Zu zweit zu beginnen sei einfacher als gleich im viel komplexeren Viererverbund, hiess es dazu. Ein Thema, welches ebenfalls an beiden Versammlungen angesprochen wurde, war die Bezirksgrenze. Stein gehört dem Bezirk Rheinfelden, Sisseln jenem von Laufenburg an. Wo würden die Kinder dann künftig die Schulen besuchen? Antworten auf diese wie viele weitere Fragen müssten bei weiteren Abklärungen gefunden werden, betonten beide Gemeindeämmänner.
Die Idee ist nun, mittels Fragebogen möglichst viele Menschen aus Stein und Sisseln zu erreichen, um so eine umfassendere Ausgangslage für mögliche weitere Abklärungsschritte einzuleiten.