«Wenn s’Jutze dis Härz zum schwinge bringt…»
20.12.2022 Möhlin, MusikSunnebärgchörli Möhlin
Erstmals seit der Vereinsgründung durfte das Sunnebärgchörli aus Möhlin zu seinen Weihnachtskonzerten in Kaiseraugst und Möhlin einladen. Aus den eigenen Reihen haben sich verschiedene Kleinformationen zusammengefunden. Diese haben ihr Liedrepertoire – unter der Leitung von Ruth Matter Riedi – passend zu diesem festlichen Anlass erweitert und in vielen Proben einstudiert. Mit dem «Begrüssungsjodel» aus der Jodlermesse «Bhüet Euch» eröffnete der Chor den Konzertabend.
Schon stimmte die erste Kleinformation auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein, mit dem Lied «Stilli Zyt»: Dem Appenzeller Dölf Mettler gelang es in seinen Kompositionen auf einzigartige Weise, Weihnachtslieder und Jodel zu verbinden. «S het gschneit» und «Stuune», beide Lieder von der bekannten Jodlerin und Komponistin Marie Theres von Gunten, im Terzett und Duett vorgetragen, untermalten die winterliche Abendstimmung und beschworen das Funkeln der Sterne am Nachthimmel. Die feinfühlige Akkordeonbegleitung von Priska Herzog unterstrich den beseelten Gesang.
Nun war die Reihe an Anja Mettler am Hackbrett: Der jungen Frau aus dem oberen Fricktal gelang es bereits nach wenigen Takten, das Publikum zu überzeugen. Nach dem «Abestärn» von André von Moos-Müller, gesungen vom ganzen Chor, erfüllte der «Weihnachtschoral» von Ruedi Bieri, nach der Melodie von «Stille Nacht» komponiert, den Kirchenraum. Die schönen Jodelstimmen, unterlegt von harmonischem Chorklang, erreichten die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer vollends. Die Anwesenden liessen sich in der Folge gerne einnehmen von weiteren wunderschönen Jodelliedern, abwechslungsweise vorgetragen von Kleinformationen und Chor. Vortragende und Zuhörende verbanden sich in weihnachtlicher Atmosphäre zu innerem Wohlklang. An dieser Stelle sei der bekannte Komponist, Dirigent und Jodler aus der Innerschweiz, Fredi Wallimann, zitiert: «Ein schöner Jutz ist wie ein Gebet, das die Seele rührt und weitet.» Diesem Anspruch ist das Sunnebärgchörli mit seinem zu Herzen gehenden Gesang ein gutes Stück nähergekommen. Das musikalische Miteinander fand seinen berührenden Abschluss mit Peter Künzis Lied «Mit Gsang i d’Nacht». Es bedurfte weder weiterer Worte noch Töne: Man konnte sich verzaubern lassen und innerlich erwärmt den Heimweg antreten. (mgt)