Die Lebensqualität lässt sich über die Ernährung und das Essverhalten bis ins hohe Alter positiv beeinflussen. Leider ist Mangelernährung bei älteren Menschen keine Seltenheit. Studien zeigen, dass ein hoher Prozentsatz der über 75-Jährigen, die in ein Spital oder eine Pflegeeinrichtung eingewiesen werden, mangelernährt ist. Die Gründe dafür sind vielfältig: Der Geruchs- und Geschmackssinn verändert sich mit zunehmendem Alter, der Appetit lässt nach und die Portionen werden kleiner. Die Zahngesundheit kann möglicherweise das Kauen erschweren. Die Verdauung wird langsamer und es kommt vor, dass nicht mehr alle Nährstoffe gleich gut aufgenommen werden. Nicht zuletzt, wenn bereits auch die Mobilität eingeschränkt ist, kann das Einkaufen wie auch das Zubereiten der Speisen für ältere Personen eine Hürde darstellen. So wird mit der Zeit ein Teufelskreis in Gang gesetzt, der oft erst sehr spät erkannt wird.
Hinzu kommt, dass im Alter der Eiweissbedarf zunimmt, da die Muskelmasse deutlich schneller abgebaut wird als in jüngeren Jahren. Das erhöht unter anderem die Sturzgefahr deutlich. Auch für Immunsystem und Wundheilung ist eine ausreichende Versorgung mit Proteinen unerlässlich. Hier kann ab 65 Jahren vom einem Referenzwert von 1.0 Gramm Eiweiss pro Kilogramm Körpergewicht (DACH) ausgegangen werden (zum Vergleich: 1 Hühnerei von ca. 55 Gramm enthält ca. 7 Gramm Eiweiss). Solche Mengen zu erreichen wird aus den genannten Gründen im Alter immer schwieriger. Daher kann es sinnvoll sein, Speisen mit Eiweiss-Supplementen anzureichern bzw. angereicherte Funktionalfoods aus dem Spezialhandel zur Deckung des Proteinbedarfs beizuziehen. Auch die ergänzende Einnahme von Vitamin- und Mineralstoffpräparaten ist zu empfehlen.
Grundsätzlich ist es wichtig, auch mit dem Älterwerden eine möglichst ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung und regelmässig über den Tag verteilte Mahlzeiten beizubehalten. Bei Kaubeschwerden bieten sich weiche Speisen an, wie zum Beispiel Risotto, Polenta, Kartoffelstock, weiches Gemüse, gekochtes, klein geschnittenes Fleisch (u. a. Ragout, Hackfleisch) und natürlich cremige Suppen. Um die Darmtätigkeit in Schwung zu halten, sollten mindestens 1.5 bis 2 Liter täglich getrunken werden, was gerade ältere Menschen oft nicht erreichen. Auch Vollkornprodukte (bei Kaubeschwerden ist Brot aus fein gemahlenem Mehl eine Alternative, evtl. Rinde abschneiden), Früchte, auch in Form von Kompott, sowie Salat sind unerlässlich. Positiv für Darmtätigkeit und Muskelmasse ist natürlich auch regelmässige Bewegung. Für jene, die nicht mehr selbst kochen können, gibt es Hilfestellungen für zu Hause, z. B. Spitex oder Mahlzeitenlieferdienste. Auch die Beratung durch eine Ernährungsfachperson bietet sich an, um die für sich passenden Ernährungsmöglichkeiten zu finden.

«Rheinfelden medical» ist eine Kooperation der vier bedeutenden Rheinfelder Unternehmen im Gesundheitsbereich: Gesundheitszentrum Fricktal AG, Salina im Parkresort Rheinfelden, Reha Rheinfelden sowie Klinik Schützen Rheinfelden. In Zusammenarbeit mit der Neuen Fricktaler Zeitung publiziert ein Mitglied regelmässig einmal im Monat einen Ratgeber zu aktuellen Gesundheitsthemen.