«Ich möchte Euch das Bild vom Berg mitgeben»

  03.08.2022 Gansingen, Tradition

Regierungsrat Markus Dieth am Nationalfeiertag in Gansingen

«Hupf di Pfupf», eine Kleinformation der Musikgesellschaft Gansingen, und das Armbrustschiessen sorgten am 1. August für gute Unterhaltung in Gansingen. Regierungsrat Markus Dieth verglich die Schweiz mit einem starken Berg und rief die «Seilschaft» dazu auf, in dieselbe Richtung zu ziehen.

Bernadette Zaniolo

«Ohne Organisator keine Bundesfeier», sagte Gemeindeammann Mario Hüsler an der offiziellen Eröffnung der Bundesfeier in Gansingen. Den besten Dank könne man in Franken ausdrücken, womit er die Unterstützung für die Neuuniformierung der Musikgesellschaft Gansingen im September 2023 ansprach. Der Gemeindeammann betonte, dass Traditionen wie Bundesfeiern «keinen einfachen Stand haben.» Es gelte Sorge zu geben zu den Werten, alle stünden in der Verantwortung, dass Traditionen und Werte erhalten bleiben. Mario Hüsler freute sich, dass mit Markus Dieth nach 2019 wieder ein Regierungsrat in Gansingen an der 1. Augustfeier die Rede hält. Der Gemeindeammann freute sich besonders, denn Dieth mag laut «Recherchen» von Hüsler «am Sonntagabend keinen Besuch.» Dies quittierte der Vorsteher des Departements Finanzen und Ressourcen (DFR) mit einem Schmunzeln und «das heisst nicht, dass ich nicht zu Besuch gehen kann.» Damit hatte der Regierungsrat gleich volle Aufmerksamkeit und Sympathie. Dieth sagte, dass am Bundesfeiertag auch ein bisschen Demut angesagt sei und erinnerte, dass es in der Schweiz, auch in Gansingen nicht immer friedlich war. Die Schweiz verglich er mit einem stabilen Berg. Das Land sei ein Ort des Friedens, des Wohlstands und der Stabilität. Uns Schweizerinnen und Schweizern gehe es gut. Jedoch der Nebel der Unsicherheit komme langsam. Mit Blick in den Osten sagte er, dass heute das erste Schiff mit Mais ausgeschifft habe. Dieth machte auf die Versorgungsengpässe von Getreide, Strom und Gas aufmerksam.

Der Aargauer Finanzdirektor verwies auf den eigenen Haushalt, auch des Einzelnen, sprich, dass man in guten Jahren etwas zurücklegen soll. «Bis 2023 werden wir schuldenfrei sein», sagte Dieth bezogen auf die kantonale Finanzlage. Das sorge auch dafür, dass man in unsicheren Zeiten keine schnellen Entscheide fällen dürfe.

«Wir müssen uns für einen Weg entscheiden»
«Ich möchte Euch das Bild vom Berg mitgeben», so Regierungsrat Markus Dieth. Er sieht die Schweizerinnen und Schweizer als Seilschaft, die momentan im Nebel ist. «Das Schlimmste ist, wenn eine Seilschaft in verschiedene Richtungen zieht. Das führt zum Absturz.» Wichtig sei, dass wir immer wieder innehalten und uns über den besten Weg austauschen. Die Seilschaft dürfe aber nicht stillstehen, sondern «wir müssen uns für einen Weg entscheiden und alle in eine Richtung gehen.» Markus Dieht forderte auch dazu auf, manchmal den Mut zu haben und über den eigenen Schatten zu springen. «Wir alle müssen uns engagieren, nicht nur die Jungen.» Er verwies auf eine bekannte Aussage: «Wer nicht handelt wird behandelt». Das heisst, wir müssen das Steuer selber in die Hand nehmen.

In Sachen Wichtigkeit sagte Dieth, dass nicht der Redner der Höhepunkt am heutigen Tag sei, sondern die Nationalhymne. Er zeigte sich stolz, dass diese Komposition aus dem Aargau stammt; ein Werk eines Liberalen und Konservativen während des Sonderbundskriegs. Dieth sieht die Schweiz nicht als Einheit in der Vielfalt, sondern die Vielfalt in der Einheit. Mit dem gemeinsamen Singen der Nationalhymne endete der offizielle Teil der Bundesfeier in Gansingen. Die Kleinformation «Hupf di Pfupf» der Musikgesellschaft Gansingen sorgte weiter gekonnt für gute Unterhaltung (die anderen Mitglieder waren in der Festwirtschaft aktiv). Die Sieger des traditionellen Armbrustschiessen standen um Mitternacht fest; daran beteiligt haben sich auch der Gemeindeammann und der Festredner. Peter Schmittner konnte den Königstitel verteidigen.


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