Die Querspange soll ein regionaler Übergang bleiben

  03.06.2022 Brennpunkt, Rheinfelden

Der Weg über Basel muss für den Nord-Süd-Verkehr die bevorzugte Route bleiben. Dieser Meinung ist der Stadtrat von Rheinfelden.

Valentin Zumsteg

Die deutsche Verkehrsstudie Hochrhein-Bodensee, die vergangene Woche präsentiert wurde, sorgt für einige Diskussionen. Darin wird unter anderem der Ausbau der neuen Rheinfelder Brücke (Querspange) von heute vier auf sechs Spuren vorgeschlagen. Zudem soll zusätzlicher LKW-Parkraum geschaffen werden. Der VCS hat sich bereits negativ zu diesen Absichten geäussert (die NFZ berichtete).

Weg über Basel
Auch in Rheinfelden gibt die Studie zu reden. Die Verantwortlichen der Stadt haben aus den Medien davon erfahren und die Unterlagen diese Woche heruntergeladen, wie Stadtschreiber Roger Erdin auf Anfrage erklärt. «Der Stadtrat hat in der Vergangenheit stets die Position vertreten, dass die Autobahnquerspange bei Rheinfelden als regionaler Übergang konzipiert ist und diese Funktion behalten soll. Der Weg über Basel muss auch in Zukunft die präferierte Route auf der Nord-Süd-Achse sein», betont Erdin. Damit dies so bleibt, realisiere der Bund zwei Grossprojekte: Einerseits den Bau einer neuen Tunnelverbindung zwischen Birsfelden und der Nordtangente/ Verzweigung Wiese und andererseits den Ausbau des Autobahnabschnittes zwischen der Verzweigung Hagnau und Augst auf acht Spuren. «Ob die nun in der Studie langfristig vorgeschlagene Verbreiterung der Autobahnbrücke bei Rheinfelden auf drei Fahrstreifen je Richtung dieser Ausrichtung zuwiderlaufen würde, müsste geprüft werden», sagt Erdin.

Der Grenzübergang ist heute vor allem in den morgendlichen Hauptverkehrszeiten in Richtung Schweiz überlastet. Dies hat unter anderem mit dem in der Schweiz geltenden Nachtfahrverbot für LKWs zu tun, wie Erdin erläutert. Die gegen Abend eintreffenden LKWs sammeln sich in Stau- und Warteräumen auf der Zufahrt zur Schweizer Grenze. «In den Morgenstunden genügen dann die LKW-Aufstellflächen für den Güterverkehr auf der Schweizer Zollanlage nicht, weshalb der LKW-Verkehr bereits heute durch eine Stauwarn- und Dosieranlage bei der Zufahrt gestoppt wird, sobald keine freien Stellplätze mehr zur Verfügung stehen. Trotzdem müssen LKWs und Personenwagen auf den letzten 700 Metern vor dem Zoll gemeinsam auf zwei Fahrstreifen geführt werden, was zu Stau und erheblichen Zeitverlusten auch für den Personenverkehr führt.»

«Parkräume sind zu begrüssen»
Zur Entlastung der Zollanlage Rheinfelden und zum Brechen der Spitzenzeiten bei der Abfertigung des Güterverkehrs werden in der Verkehrsstudie die Schaffung von Parkräumen im Zulauf und im Nachlauf der Zollanlage vorgeschlagen. Im Zulauf zur Zollanlage ist die Rede von einer Pufferf läche für 200 Lastwagen. Die LKW-Parkplätze im Nachlauf zur Grenze sollen in einer Entfernung von maximal einer Stunde Fahrzeit geschaffen werden. Damit könnte der Güterverkehr, der sich heute wegen des bevorstehenden Nachtfahrverbotes vor der Grenze staut, noch abgefertigt werden, die Grenze passieren und vor Eintreten des Nachtfahrverbotes einen Parkplatz erreichen.

«Die vorgeschlagenen Parkräume für den Güterverkehr führen somit zum Brechen der Spitzenzeiten und damit zu einer Optimierung der Zollabfertigung. Dadurch wird insbesondere auch der Personenverkehr verflüssigt. Dies ist zu begrüssen», so Erdin. Ein weiterer positiver Effekt im Vergleich zur heutigen Situation sei die Schaffung von geeigneten Infrastrukturen wie WC, Duschen und Verpflegungsmöglichkeiten für die LKW-Fahrerinnen und -Fahrer. «Damit würde sich das heute vereinzelt vorkommende Abstellen von LKWs in Gewerbeund Wohngebieten nach der Zolldurchfahrt vermutlich vermeiden lassen.»


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