Der Fluss spielt mit

  03.06.2022 Brennpunkt, Wallbach

Nach dreieinhalb Monaten Bauzeit für den Wallbacher Hochwasserschutz sind Überraschungen bislang ausgeblieben. Eine Herausforderung bleibt der umgeleitete Verkehr.

Ronny Wittenwiler

Von aussen betrachtet, etwa vom Boot aus, geht es vorwärts mit dem Wallbacher Hochwasserschutz. Der Blick auf die Baustelle ist nicht unspektakulär. Von innen betrachtet, seitens Behörde also, folgt die Bestätigung: Man liege mit den bisherigen Arbeiten im Terminplan, sagt Roland Jegge, Wallbacher Vizeammann. Das Mega-Projekt, das in der Theorie jahrelang die Gemeinde beschäftigt hatte, ist endlich in der Praxis angekommen. Die Bauarbeiten starteten am 14. Februar (die NFZ berichtete), und in insgesamt drei Etappen sollen bis Herbst 2023 die Hochwasser-Schutzmauern erstellt sein, inklusive Rheinuferaufwertung und Strassensanierung. «Im Moment sind wir mitten in der ersten Etappe auf dem Abschnitt Chalch bis Brütschengasse», sagt Roland Jegge. Die ersten Schutzmauern seien erstellt, beim Knoten Brütschengasse/Rheinstrasse habe man eine Spundwand gerammt, um die Fundamente für die Neugestaltung des Uferzugangs legen zu können.

Bloss kein Hochwasser
Bislang hat auch der Fluss mitgespielt in diesen ersten dreieinhalb Monaten. «Der niedrige Pegelstand des Rheins sorgte dafür, dass diese Arbeiten ausgeführt werden konnten», sagt Jegge. «Hätten wir eine Hochwassersituation wie letzten Sommer gehabt, wäre tagelang nichts gegangen.» Doch für solche Eventualitäten wäre man gewappnet. «Sollte der Rhein die Marke von 3200 Kubikmeter pro Sekunde überschreiten, müssten wir nochmals auf die Beaver-Schläuche zurückgreifen. Aber das haben wir in der Planung berücksichtigt.» Ungefähr im Herbst, wenn zwischen Chalch und Brütschengasse die komplette Mauer für den Hochwasserschutz erstellt ist, folgt auf diesem Abschnitt die Sanierung der Rheinstrasse.

Es gilt Tempo 30
Dass die Sperrung der Rheinstrasse auf den jeweiligen Baustellenabschnitten eine Herausforderung bedeuten würde, liessen die Behörden kurz vor Baubeginn im Februar noch einmal verlauten. Offenbar, so wurde an der Gemeindeversammlung vom vergangenen Montag beanstandet, werde auf den Ausweichstrassen Tempo 30 nicht eingehalten. Jegge dazu: «Das ist sicher frühmorgens und am Abend ein Problem.» Er hält aber fest, dass eben jenes Problem tendenziell ein hausgemachtes sei. «Wallbach hat keinen Durchgangsverkehr. Mit Ausnahme des Verkehrs ins Novoplast-Areal handelt es sich vor allem um Leute aus dem Dorf, die auf den Ausweichstrassen unterwegs sind.» Um die Sicherheit zusätzlich zu erhöhen, liess die Gemeinde zuletzt einen Fussweg zwischen Brütschengasse und Unterdorfstrasse sanieren und neu auch beleuchten. Die Gemeinde bittet Fussgänger, auf diesen auszuweichen.


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