Tagesschule statt Mittelschul-Provisorium
18.11.2021 Rheinfelden, SchuleStadt Rheinfelden hat jetzt andere Prioritäten
Seit Sommer steht das ehemalige HPS-Gebäude in Rheinfelden leer. Hätte Rheinfelden den Zuschlag für die geplante Mittelschule erhalten, wäre die Liegenschaft eventuell als Teil einer Übergangslösung genutzt worden. Jetzt steht die Schaffung einer Tagesschule im Zentrum.
Valentin Zumsteg
Die Enttäuschung in Rheinfelden ist nach wie vor gross: Vor gut einer Woche hat der Grosse Rat in Aarau entschieden, dass die Fricktaler Mittelschule in Stein und nicht in Rheinfelden realisiert wird. Voraussichtlich auf das Schuljahr 2029/30 soll die neue Kantonsschule den Betrieb in Stein aufnehmen. Doch schon ab 2025 braucht es eine Übergangslösung, da ab dann Basel-Land und Basel-Stadt keine neuen Fricktaler Mittelschüler mehr aufnehmen werden.
«Idee für eine Tagesschule»
Bei der Bewerbung von Rheinfelden um die Mittelschule hatte die Stadt immer darauf hingewiesen, dass es in Rheinfelden auch Platz für Provisorien gebe. Neben Freiflächen für Schulcontainer im Engerfeld wurde das seit Sommer leerstehende Gebäude der ehemaligen Heilpädagogischen Schule (HPS) an der Dr. Max Wüthrich-Strasse ins Feld geführt. Doch jetzt hat die Stadt andere Prioritäten. «Die Frage des Provisoriums für die Mittelschule stellt sich im Moment für Rheinfelden nicht. Falls eine entsprechende Anfrage des Kantons eintreffen sollte, würden wir das Anliegen prüfen», hält Stadtschreiber Roger Erdin auf Anfrage fest.
Der Fokus hat sich geändert: «Das Schulgebäude der HPS wurde als Teil einer möglichen Übergangslösung für die Mittelschule freigehalten. Der Stadtrat verfolgt jedoch die Idee, in diesem Schulhaus künftig eine Tagesschule unterzubringen. Diese Überlegungen werden nun fortgesetzt», so Erdin.
Neue Dreifach-Turnhalle «nicht zu gross»
Derzeit wird im Engerfeld eine zusätzliche Dreifach-Turnhalle gebaut, die bis Ende 2022 fertiggestellt sein soll. Bei der Bewerbung um die Mittelschule hatte der Stadtrat betont, dass ein Teil dieser Halle während der Übergangszeit von der Mittelschule mitgenutzt werden könnte, die Kapazitäten seien vorhanden. Da stellt sich jetzt die Frage, ob die Halle eventuell zu gross ist, da die Mittelschule und das Provisorium nicht kommen. Roger Erdin verneint: «Die Dreifach-Turnhalle wurde bereits vor der Diskussion um die Mittelschule bewusst so dimensioniert.» Aufgrund der Belegungsplanung für die Schulen sei der Bedarf unter Tag zwar nur für eine Doppel-Turnhalle nachgewiesen, für die Vereinsnutzung am Abend bestehe jedoch zusätzlicher Bedarf. Aus diesem Grund und um genügend Reservekapazitäten für die künftigen Schulbedürfnisse zu erhalten, habe die Gemeindeversammlung im Dezember 2019 beschlossen, eine Dreifach-Turnhalle zu erstellen.