Warten auf den neuen Bahnhof

  28.10.2021 Brennpunkt, Rheinfelden

Der Bahnhof Rheinfelden soll neugestaltet werden. Doch so schnell wie ursprünglich geplant, geht es nicht vorwärts. Derzeit werden die Gestaltungspläne erarbeitet.

Valentin Zumsteg

Das tönte sehr gut: 2017 war der damalige SBB-Chef Andreas Meyer zu Besuch in Rheinfelden. Er stellte bei einem Gespräch mit Stadtammann Franco Mazzi in Aussicht, dass es mit dem neuen Bahnhof in Rheinfelden zügig vorangehen soll. Auch Kathrin Amacker von der Geschäftsleitung der SBB bestätigte 2017, dass der neue Bahnhof bis 2024 in Betrieb gehen wird. Vier Jahre später ist davon nicht mehr die Rede. Aber immerhin: Im Umfeld des Bahnhofes sind aktuell zwei grosse Planungen im Gange, die miteinander koordiniert werden. Einerseits das eigentliche Bahnhof-Areal mit Busbahnhof durch die Stadt in Zusammenarbeit mit den SBB und andererseits das Areal um den Bahnhofsaal mit den heute unbebauten Flächen durch die Grundeigentümerin Realstone SA. Für beide Areale werden Gestaltungspläne erarbeitet.

Ab 2022 ist die Bevölkerung gefragt
«Die Stadt arbeitet zusammen mit den SBB an den planerischen Grundlagen für die Entwicklung des Bahnhof-Areals mit Busbahnhof. Dazu wurde gemeinsam eine Testplanung durchgeführt», schildert Stadtschreiber Roger Erdin auf Anfrage der NFZ. Die Testplanung habe viele sehr unterschiedliche und wertvolle Lösungen aufgezeigt, die nun in einem sogenannten Richtprojekt konsolidiert werden. «Die Erkenntnisse und Lösungen aus allen drei Testplanungen werden sozusagen in einem weiteren Planungsschritt zusammengefasst», so Erdin. Dieses Richtprojekt, an dem aktuell gearbeitet wird, ist Grundlage für den vorgeschriebenen Gestaltungsplan. Dazu finden derzeit unter anderem Untersuchungen des Untergrundes mit Sondierbohrungen auf dem Bahnhof-Areal statt. Das Richtprojekt soll der Öffentlichkeit nach Abschluss im 2022 vorgestellt werden, wie der Stadtschreiber ausführt.

Auf dem Areal, wo sich der Bahnhofsaal befindet, führte die damalige Grundeigentümerin PSP Swiss Property 2012 einen Studienauftrag für die Entwicklung des Areals durch. Die heutige Eigentümerin Realstone SA hat das Areal samt bisheriger Planung übernommen, weiterentwickelt und den Gestaltungsplan ausgearbeitet. «Aktuell befindet sich der für das Areal notwendige Gestaltungsplan in der kantonalen Vorprüfung. Wir gehen davon aus, dass 2022 das offizielle Verfahren starten kann, worin die Öffentlichkeit involviert ist», sagt Erdin zur zweiten Planung. Klar ist aber schon heute, dass alles deutlich länger dauern wird als ursprünglich angenommen. «Die Umgestaltung des Bahnhof-Areals und des Busbahnhofes bis ins Jahr 2024 ist mittlerweile nicht mehr realistisch. Aus heutiger Sicht darf damit gerechnet werden, dass die planerischen Grundlagen in den nächsten ein bis zwei Jahren geschaffen werden. Wann jedoch konkrete Projekte realisiert werden, lässt sich derzeit nicht benennen», sagt Erdin dazu.

Bahnhofsaal wird weiter gemietet
Wichtig für die Stadt ist auch die Zukunft des Bahnhofsaals, in dem nicht nur die Gemeindeversammlungen durchgeführt werden, sondern auch zahlreiche kulturelle Veranstaltungen stattfinden und das Impfzentrum untergebracht war. Die Einwohnergemeinde hat den Saal weiterhin und auch für das nächste Jahr von der Realstone SA gemietet, so Erdin. Die Stadt ist im Gespräch mit der Grundeigentümerin für die Übernahme des Bahnhofsaales. «Diese Gespräche finden aber im Zusammenhang mit der Entwicklung der Freiflächen östlich und südlich des Saales statt, also im Rahmen des Gestaltungsplan-Verfahrens Bahnhofsaal.» Eine Übernahme des Saales durch die Stadt könne erst erfolgen, wenn die planerischen Grundlagen für die Freiflächen und das beabsichtigte Projekt geklärt sind.

Wer also auf einen neuen und modernen Rheinfelder Bahnhof und Bahnhofsaal hofft, muss sich noch ein paar Jahre gedulden.


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