Auch Schlussmachen will gelernt sein

  26.10.2021 Brennpunkt, Möhlin

Die Schlussprobe der Feuerwehr Möhlin liess die Einsatzkräfte noch einmal ihr Können zeigen. Auch Gemeindeammann Fredy Böni wusste das zu würdigen.

Ronny Wittenwiler

So schnell kanns gehen. Gerade erst fertig erstellt, schon bricht beim neuen Bezirksschulhaus im Steinli ein Feuer aus. Richard Urich, Kommandant der Feuerwehr Möhlin, sagt es konkret, während seine Mannen und Frauen noch an der Arbeit sind: «Brand im Velokeller des neuen Schulhauses mit starker Rauchentwicklung. Vier Personenrettungen sind notwendig.» Glücklicherweise, sowas bringen Schlussproben in der Regel mit sich, war alles nur fiktiv. Das Steinli-Areal mit seinem neuen Ergänzungsbau gab an diesem goldenen Herbstsamstag die perfekte Kulisse für den geprobten Ernstfall.

«Eine Schlussübung gehört nun mal dazu»
«Dadurch, dass wir die Übung und anschliessend auch die Ehrungen und Beförderungen im Freien durchführen, geht alles ohne Auflagen», erklärte Kommandant Richard Urich. Noch im letzten Jahr wurde die Schlussprobe wegen Corona abgesagt. Insofern war der Anlass vom Samstag auch in seiner Kleinheit ein Grosser. Der Kommandant noch einmal: «Ob wir diese Schlussprobe durchführen oder nicht. Auf unsere Einsatzfähigkeit hat das keinen Einfluss. Aber ich glaube, die Durchführung ist ein Zeichen, dass wir trotz der aktuellen Situation mit Corona eine gewisse Normalität aufrechtzuerhalten versuchen. Und da gehört eine Schlussübung nun mal dazu.» Wann immer möglich, wolle man deshalb auch versuchen, im kommenden Jahr die Agenda der Feuerwehr Möhlin einzuhalten. Selbstverständlich wolle man dabei nichts erzwingen und es gelte weiterhin die aktuelle Situation jeweils abzuwägen. Urich sagt aber auch: «Wir haben mittlerweile auch in der Organisation der Feuerwehr eine gewisse Durchimpfung, so dass wir nicht mehr ein derart grosses Risiko für hohe Ansteckungszahlen haben, dass gleich ein grosser Teil der Mannschaft in Quarantäne muss.»

«Ich verneige mich»
Und so neigt sich ein besonderes Feuerwehrjahr 2021 langsam dem Ende entgegen. Eines, das nach wie vor geprägt war von der Pandemie. Eines aber auch, in dem auf die Feuerwehr Möhlin Verlass war. Davon zeigte sich auch Gemeindeammann Fredy Böni beeindruckt. Im Rahmen von Verabschiedungen und Ehrungen im Anschluss an die Schlussprobe liess er es sich nicht nehmen, all den Frauen und Mannen seinen Respekt zu zollen. «Ich verneige mich und danke allen, die hier oder in der Region in den Feuerwehren Dienst leisten und Verantwortung übernehmen für Menschen in Not.» Und so endete ein goldener Herbstsamstag im Steinli, an dem die Feuerwehr Möhlin noch einmal ihr Können zeigte. Schliesslich will auch Schlussmachen gelernt sein.


Nur er wartet noch immer…

Die Schlussprobe schien geglückt. Sämtliche Personen konnten gerettet werden. Zumindest fast. Bloss einer stand oben am Fenster und es schien, als ginge für den relativ ausgehungerten Kollegen die Durststrecke des Wartens auch an diesem Samstag nicht zu Ende. Immerhin: Das Skelett vom Bezirksschulhaus hatte während der Schlussprobe wenigstens eine hervorragende Aussicht auf das Geschehen. (rw)


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