Vom idealen Anschluss ins Schulzimmer
17.08.2021 Möhlin, SchuleVerkehrsverbindungen aus dem Wegenstettertal ins Steinli funktionieren
29 Klassen werden seit Beginn des neuen Schuljahrs am Oberstufenstandort Steinli in Möhlin unterrichtet. Um den Pendlerverkehr zu entlasten, wurde am Morgen ein zusätzlicher Postauto-Kurs für die Schüler und Schülerinnen eingeführt.
Janine Tschopp
«Steigt nicht in dieses Postauto. Ansonsten wird es zu voll bis Möhlin. Bitte nehmt das nächste. Es fährt in wenigen Minuten», rät der Postauto-Chauffeur den Schülern, die am Dienstagmorgen früh im Zeininger Mitteldorf auf das Posti warten. Zuerst sind die Kinder ein bisschen verwirrt, dann vertrauen sie den Worten des uniformierten Herrn und sind schliesslich froh, dass sie im nächsten Bus, der sie in die Schule fährt, einen Sitzplatz finden.
Um den Pendlerverkehr vom Schülertransfer zu trennen, bietet die Postauto AG seit Beginn des neuen Schuljahrs eine zusätzliche Busverbindung an. 6.59 Uhr, also neun Minuten nach dem «offiziellen» Kurs, fährt das Postauto in Wegenstetten los, sammelt Schüler und Schülerinnen aus dem ganzen Tal ein und fährt sie schliesslich bis zur Station «Hölzlistrasse», unmittelbar neben der Schule.
Gut funktioniert trotz Baustelle
Da im Oberstufenstandort Steinli seit Beginn des neuen Schuljahrs 29 Klassen unterrichtet werden, waren viele Schüler und Eltern skeptisch, ob der Transfer aus dem Tal zur Schule funktionieren würde. Die Rückmeldungen nach der ersten Woche sind positiv. Auch Sven Sörensen, Betriebsleiter Postauto AG, bestätigt, dass der Schülertransfer gut funktioniere. Insgesamt seien es derzeit durchschnittlich zirka 60 Schülerinnen und Schüler, welche täglich frühmorgens mit dem zusätzlichen Kurs nach Möhlin transferiert würden.
Die Zahl ist tief, wenn man bedenkt, dass im Steinli 29 Klassen beschult werden. Da der Unterricht, je nach Stundenplan, früher oder später beginnt, verteilen sich die Schüler und Schülerinnen auf verschiedene Buskurse, erklärt Sörensen. Zudem würde sich die Zahl in den kälteren Monaten, dann wenn viele Jugendliche vom Fahrrad auf den öffentlichen Verkehr umsteigen, erhöhen. Man würde die Entwicklung laufend beobachten und gegebenenfalls Anpassungen, zum Beispiel in Form von zusätzlichen Fahrzeugen, vornehmen. «Ab dem dritten Tag hat es perfekt funktioniert», fasst Sven Sörensen die erste Schulwoche mit dem morgendlichen Zusatzkurz zusammen. «Es lief, wie wenn es immer schon so gewesen wäre», zeigt sich auch Karl Eiermann, der für die Schule zuständige Möhliner Gemeinderat, zufrieden mit der ersten Schulwoche nach den Ferien. Jetzt sei auch noch die Baustelle beim Steinli entfernt worden, so dass einem reibungslosen Ablauf nichts mehr im Wege stehen sollte.
Verbindungen am Nachmittag nicht ideal
Neben dem Sonderkurs für Schülerinnen und Schüler am frühen Morgen wird neu auch ein Kurs am Mittwochmittag angeboten, der die Kinder um 11.11 Uhr bei der Schule abholt. Diese Direktverbindung wurde vorverschoben, da aktuell der Vormittagsunterricht der meisten Schülerinnen und Schüler im Steinli am Mittwoch kurz vor 11 Uhr endet.
Potential in Bezug auf die Busverbindungen gibt es noch am Nachmittag. Mit Ausnahme des Kurses ab Möhlin Hölzlistrasse um 17.14 Uhr gibt es keine Direktverbindung von der Schule ins Tal. Bei Schulschluss um 15.10 Uhr oder um 16.10 Uhr beispielsweise sind die Verbindungen nicht ideal. So wird es für die Schülerinnen und Schüler ziemlich knapp, den Bus zu erreichen, der um 15.17 Uhr, respektive 16.17 Uhr ab Möhlin Schallen fährt.
Philipp Iten, Schulleiter der Bezirksschule Möhlin, ist auf Anfrage der NFZ schon über die bisherigen Fahrplananpassungen an den Stundenplan «recht erstaunt». Entsprechend meint er: «Am Nachmittag gibt es vorerst keine weiteren Anpassungen.» Insbesondere da die Postautoverbindungen beispielsweise auch mit den SBB-Fahrplänen korrespondieren müssen, sei man hier generell nicht sehr flexibel. Nichtsdestotrotz können entsprechende Lösungen in einem nächsten Schritt gesucht werden.