Verzaubert von schönen Büchern

  17.01.2021 Bücher, Frick, Persönlich

Barbara Schnetzler-Jäggi ist Mitinhaberin der Fricker Buchhandlung

Seit über 10 Jahren führt Barbara Schnetzler zusammen mit Eveline Bovet, Brigitte Jäggi und Béatrice Küng die Buchhandlung Letra in Frick. Sie liebt ihren Beruf.

Karin Pfister

2007 wurde in der Schweiz die Buchpreisbindung abgeschafft; gleichzeitig begannen viele Onlineshops mit dem Verkauf von Büchern. «Es waren schwierige Zeiten, um eine Buchhandlung zu übernehmen.» Nach einigen harten, ersten Jahren – «wir mussten uns durchkämpfen» – habe sich der Umsatz auf einem stabilen Niveau eingependelt; auch dank ihrer treuen und interessierten Stammkundschaft, wie Barbara Schnetzler betont. E-Books machen nur rund fünf Prozent des gesamten Buchmarktes aus. Die Befürchtung, dass E-Books herkömmliche Bücher verdrängen, hat sich nicht bestätigt. Was viele nicht wüssten, sei, dass Letra ebenfalls über einen Webshop verfügt. «Bei uns kann man jedes Buch zu den gleichen Konditionen bestellen wie bei den grossen Online-Buchhandlungen.»

Mit Geschichten eingeschlafen
«Meine Eltern haben mir immer viele Geschichten erzählt. Ich bin jeden Abend mit einer Geschichte eingeschlafen», erinnert sich Barbara Schnetzler, die im reformierten Pfarrhaus in Frick aufwuchs. Ihr Vater Paul Jäggi war 20 Jahre als Pfarrer in Frick tätig. Heute wohnt er in Oberhof. Auch ihre beiden älteren Brüder arbeiten im kirchlichen Bereich. Der eine als Verwalter bei der Kirche Allschwil; der andere, Matthias Jäggi, wurde vor kurzem als neuer Fricker Pfarrer gewählt.

Barbara Schnetzler absolvierte das KV und war danach bei den Gemeinden Magden und Kaisten als Verwaltungsangestellte tätig. Heute wohnt die 50-Jährige mit ihrem Mann Martin Schnetzler, Lehrer an der Kreisschule Regio Laufenburg, in Kaisten. Die drei Kinder Martina, Benjamin und Viviane sind erwachsen und mehrheitlich ausgezogen.

Den Einstieg in den Buchhandel machte Barbara Schnetzler als junge Mutter bei der Bibliothek in Kaisten. Sie absolvierte intensive Weiterbildungen im Bereich des Buchhandels und wäre auch befähigt Lehrlinge auszubilden. Allerdings sei Buchhändler inzwischen ein Nischenberuf; es gäbe nur noch sehr wenige junge Leute, welche die Ausbildung machen möchten. Als Grund nennt Barbara Schnetzler die hohen Anforderungen und das breite Wissen, das sich die Lehrlinge aneignen müssen, die Bezahlung dafür sei eher gering.

Trotzdem ist sie sich sicher: «Das klassische Buch wird nicht aussterben.» Viele Menschen möchten beim Lesen das Papier spüren. Kinder- und Sachbücher seien teilweise so wunderschön illustriert, das könne man online gar nicht nachmachen.

Hundert Seiten lange Romane
Auch sie selber erliege immer wieder dem Zauber von Büchern. «Eigentlich dachte ich, dass ich, wenn ich selber eine Buchhandlung habe, weniger Bücher daheim habe.» Das Gegenteil ist eingetroffen. «Ich nehme immer wieder schöne Garten- und Kochbücher nach Hause.» Am liebsten aber liest sie mehrere hundert Seiten lange Romane mit gut recherchiertem, geschichtlichem Hintergrund.» Dabei kann ich am besten abschalten.» Von Oktober bis Dezember ist in der Letra Hauptsaison. Danach habe sie dann wieder mehr Zeit für ihre weiteren Hobbies wie ihr grosser Garten in Kaisten und das Singen beim Projektchor der reformierten Kirche Frick, der allerdings momentan Corona bedingt pausiert.


Aktuelle Letra-Lesetipps

– Barack Obama, ein verheissendes Land, Biografie
– Das Aargau Wimmelbuch, Julien Gründisch, vom Wasserschloss bis zum Argoviafest, für Kinder und Erwachsene
– Winterhaus, Ben Guterson, Jugendbuch; eine Geschichte über ein Hotel mit Geistern und Magie


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