Irgendwann bricht auch diese Verbindung ab

  07.01.2021 Fricktal, Gesundheit

Vom Versuch, einen Corona-Impftermin zu ergattern

Überrumpelt vom Impfstart im Kanton Baselland Ende Dezember, als ich – völlig unvorbereitet – versuchte, meinen 87-jährigen Vater anzumelden und noch nicht einmal wusste, über welchen Kanal eine Anmeldung erfolgen muss, war ich am Montag punkt 8 Uhr bereit für einen weiteren Versuch. Diesmal für ein anderes Familienmitglied und diesmal im Kanton Aargau. Anders als im Baselbiet, wo ich am Ende Glück hatte und einen Termin ergattern konnte, war die Hürde im Aargau noch höher, weil die anzumeldende Person keine 75 Jahre alt ist. Umgekehrt gehört sie aufgrund von Vorerkrankungen dem Bereich «Risikogruppe» an. Und auch dieser Personengruppe soll eine frühe Impfung ermöglicht werden, so ist zu lesen. Zwei Impfzentren stehen zur Wahl – Kantonsspital Aarau (KSA) und Kantonsspital Baden (KSB).

8:05 – Webseite KSA aufgestartet. Die Informationen gelesen. Den Link zur Anmeldung angeklickt und hängengeblieben. Der Balken, der anzeigt, dass sich eine Webseite aufbaut, bleibt nach wenigen Zentimetern stehen. Ein zweiter Versuch und ein dritter führen zum gleichen Ergebnis. Nach bald einem Dutzend Versuchen gebe ich auf. Aufgrund der Erfahrung aus dem Baselbiet, wo die Webseite bereits um 8.30 Uhr ein erstes Mal kollabierte und die 5000 Termine später innert Stunden ausgebucht waren, rufe ich umgehend die Webseite des KSB auf. Diesmal klappt es. Die Anmeldemaske erscheint. Unter den aufgeführten Tagen eine Reihe grüner Felder, was nichts anderes als freie Zeitfenster sind.

Doch dann gerät die Anmeldung ins Stocken, weil es ausser der Option «75 Jahre und älter» keine Möglichkeit gibt, ins Rennen um einen Impftermin einzusteigen. Dazu der Warnhinweis, dass bei einem falschen Eintrag des Geburtsjahres die Person im Impfzentrum zurückgewiesen wird.

Soweit ist alles klar. In einem separaten Kästli wird etwas weiter unten auf der Seite erneut darauf hingewiesen, dass sich jüngere Personen mit Vorerkrankungen ebenfalls anmelden können – vorausgesetzt, ein Arzt weist sie zur Impfung zu. Mittlerweile ist es 8.30 Uhr. Es folgt ein Anruf beim Hausarzt. Die Praxisassistentin ist erstaunt. Ihr ist nicht bekannt, dass die Zuweisung über einen Arzt erfolgen sollte. Sie fragt beim Arzt nach. Kurze Zeit später erfolgt ihr Rückruf und der Rat, die Anmeldung über die telefonische Hotline zu versuchen. Zurück zur Webseite. Beide Impfzentren verweisen auf die Möglichkeit, sich telefonisch anzumelden. Wir wählen die Nummer, die das KSB angibt, weil wir dort ja immerhin schon bis zur Anmeldemaske vorgestossen sind. Am anderen Ende eine Combox. Die Combox sei voll heisst es, keine Chance also, eine Nachricht zu hinterlassen.

Zurück zur Webseite des KSA. Die Nummer gefunden, der Griff zum Telefon, die Verbindung kommt zustande – und bricht Sekunden später ab. Weitere Versuche folgen. Das Ergebnis bleibt sich gleich. Mittlerweile ist 9 Uhr vorbei. Immer wieder wählen wir die eine, und dann die andere Nummer, bis wir im KSB einen Schritt weiterkommen. «Bleiben Sie am Apparat», ertönt die Ansage aus der Warteschlaufe. Minuten zerrinnen, die Zeit wird lang und irgendwann bricht auch diese Verbindung ab.

Gegen 9.30 Uhr ein letzter Blick auf die Webseite des KSB. Eine Aktualisierung ist erfolgt. Wir lesen: «Alle verfügbaren Impftermine sind bereits ausgebucht! Wir informieren hier, sobald weitere Termine verfügbar sind. Ab dem 11.1.2021 rechnen wir damit, dass ein nationales System zur Verfügung stehen wird, in welchem sich jeder, der an einer Impfung interessiert ist, sich registrieren kann. Informationen dazu werden im weiteren Verlauf erfolgen.»


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