Kein Jubiläumsfest, jedoch mehr Besucher

Die Jubiläumsfeierlichkeiten «10 Jahre Cheisacherturm» waren bisher nicht möglich. Seit dem Lockdown im Frühjahr sind die Besucherzahlen jedoch markant gestiegen.

Bernadette Zaniolo

Am 4. Oktober 2020 jährte sich die Aufrichtung des Cheisacherturms zum zehnten Mal. Der Turm ist heute ein beliebtes Ausf lugsziel und ein Highlight im Jurapark Aargau. Das SBB-Reisemagazin «Via» hat den Turm gar zu einem der zehn schönsten Aussichtspunkte der Schweiz gekürt und für viele hat sich der Turm zu einem Wahrzeichen der Region gemausert. «Wir verfügen lediglich über die Besucherzahlen aufgrund von temporären Zählungen», sagt Roger Erdin, Präsident des Trägervereins, auf die entsprechende Frage der NFZ. Demnach wird der Turm täglich von mehreren Dutzend Personen besucht. «An schönen Wochenenden sind dies dann auch mal 300 bis 400 Personen pro Tag», freut sich Erdin. Ein Indiz für die steigenden Besucherfrequenzen über die letzten Jahre sei der Ertrag aus der Turmkasse. Am Fusse des Turms können Besucher Spenden in eine Kasse legen, «mit denen wir den Unterhalt finanzieren. Der Ertrag daraus ist in den letzten Jahren gestiegen. Die Besucherfrequenzen sind im Frühjahr mit dem Lockdown markant gestiegen und halten bis heute an. Im 2020 hatten wir deshalb einen neuen Rekord in unserer Turm kasse zu verzeichnen.»

Lamellen müssen erneuert werden
Roger Erdin freut sich, dass «die Tragkonstruktion bis heute keinerlei Schäden aufweist.» Es zeichnet sich aber ab, dass die Lamellen, welche den Turm umhüllen, gelegentlich erneuert werden müssen. «Wir prüfen aktuell zusammen mit Holzfachleuten, wann der richtige Zeitpunkt für die Erneuerung der Lamellen ist und wie dies am effizientesten bewerkstelligt werden kann», hält der Trägerverein-Präsident fest. Wie hoch die Investitionen für die Erneuerung der Lamellen sein werden, lasse sich derzeit noch nicht genau sagen. «In den letzten Jahren hatten wir kaum Unterhaltsaufwand. Der Trägerverein konnte deshalb Rückstellungen für den künftigen Unterhalt bilden. Allerdings gehe ich davon aus, dass es nicht ganz ohne Drittmittel gehen wird. Ich bin aber überzeugt, dass uns die Finanzierung auch eines etwas grösseren Unterhaltes gelingen wird. Der Turm geniesst rundum sehr viel Sympathie.»

Doch obwohl der Cheisacherturm gut frequentiert ist, war die aus diesem touristischen Angebot resultierende Wertschöpfung «bisher bescheiden». Die Besucher erreichen den Turm zu Fuss. Konsumation wird nicht angeboten und die Distanzen zu anderen Angeboten ist lange. Vor diesem Hintergrund haben Christoph Koch (KOPA Laufenburg) und Roger Erdin die Cheisacher-Trotti-Tours entwickelt. Durch sogenannte buchbare «Packages» wird der Ausflug auf den Cheisacherturm zum Gruppen-Erlebnis und grössere Distanzen lassen sich einfacher überwinden. «Ein Angebot in dieser Art besteht heute weder im Jurapark noch im Kanton Aargau», betont Erdin. Durch die Vernetzung der regionalen Anbieter «ist ein touristisches Produkt entstanden, das sich verkaufen lässt. Von der Wertschöpfung profitieren Anbieter und die Region.» Tourismus Laufenburg hat in Kooperation mit dem Jurapark Aargau die Trägerschaft für die Trotti-Touren übernommen, nachdem die Finanzierung der Erstinvestitionen gelungen ist.

Beliebte Trotti-Touren
Seit Mitte des letzten Jahres sind die Angebote über das Tourismusbüro Laufenburg buchbar (die NFZ berichtete). «Schon während der ersten Saison waren die geführten Touren für Familien-, Firmen- und Vereinsausflüge beliebt. Trotz der Coronavirus-Pandemie wurden zwischen Juni und Oktober 2020 über 20 Trotti-Touren über den Cheisacher gebucht», sagt Mitinitiant Roger Erdin. Dies freut den Cheisacherturm-Trägervereinspräsidenten deshalb gleich doppelt.

Das geplante kleine Cheisacherturm-Jubiläumsfest kann aufgrund der Pandemie auch diesen Frühling wohl nicht stattfinden. «Ob und wann das Fest nachgeholt wird, ist derzeit offen», so Erdin.