Kindern in Not eine Freude bereiten

  17.11.2020 Fricktal, Wegenstetten, Wohltätigkeit

Weihnachtspäckli-Aktion der Rumänien-Hilfe Wegenstetten

Seit 15 Jahren bringt die Rumänien-Hilfe Wegenstetten jeweils kurz vor Weihnachten Tausende von Päckli nach Rumänien und verteilt sie an Kinder in Armut. Wegen Corona ist die Not dort noch grösser.

Valentin Zumsteg

«Die Situation ist derzeit besonders schwierig. Wegen Corona bleiben Fabriken geschlossen. Viele Leute im Nordosten von Rumänien sind jetzt zuhause und haben keinen Lohn. Die Not trifft vor allem Familien, Alte und Schwache», erzählt Georges Brogle, Präsident der Rumänien-Hilfe Wegenstetten. Vor 15 Jahren hat die Hilfsorganisation, die ein Ärztehaus in Falcâu betreibt, die Weihnachtspäckli-Aktion lanciert. Seither werden im Fricktal jedes Jahr Päckchen gesammelt, welche danach an Kinder in Rumänien verteilt werden. «Diese Freude und Dankbarkeit ist unbeschreiblich», erzählt Brogle.

«Ein Lichtblick»
In der Anfangszeit kamen jeweils rund 1000 Päckchen zusammen, mittlerweile sind es pro Jahr gut 3000. «Das hat massiv zugenommen. Viele Leute wollen direkt helfen. Sie wissen, dass die Päckchen am richtigen Ort ankommen und nichts verschwindet», sagt Brogle. Hunderte von Familien und Einzelpersonen pilgern am Sammeltag jeweils nach Wegenstetten und geben dort ihre Päckchen persönlich ab. «Es ist unglaublich, mittlerweile kommen Leute aus der ganzen Schweiz, von Uri bis Biel», schildert Brogle.

Er ist sich bewusst, dass ein solches Päckchen das Leben der Menschen vor Ort nicht nachhaltig verändert. «Es ist für die Kinder aber ein Lichtblick. Sie freuen sich an der Schokolade, den Plüschtieren und den Farbstiften», sagt Brogle. Die Not im Nordosten von Rumänien geht ihm nah. Bei seinen Einsätzen sieht er manchmal Kinder, die im Dezember barfuss durch den Schnee stapfen, weil sie keine Schuhe haben.

Taubstumme können nicht nach Hause
Jedes Jahr bekommt auch ein Heim für Taubstumme Päckchen aus der Schweiz. «In diesem Jahr dürfen die Kinder über die Festtage wegen Corona nicht nach Hause. Deshalb erhält diesmal jedes Kind zwei Päckchen. Zusätzlich zahlen wir 3000 Franken, damit die Heimleitung für die Kinder etwas Besonderes organisieren kann», sagt Brogle.

Normalerweise ist er bei der Verteilung der Päckchen dabei. Er reist jeweils extra für ein paar Tage nach Rumänien. «Das macht für mich den Advent zur schönsten Zeit des Jahres.»

Doch dieses Mal ist das – auch wegen der Pandemie – nicht möglich, denn er müsste bei der Einreise in Rumänien für zwei Wochen in Quarantäne. «Es bricht mir das Herz, dass ich nicht dort sein werde», sagt Brogle. Trotzdem könne die Rumänien-Hilfe garantieren, dass die Päckchen richtig verteilt werden. «Es ist alles organisiert.»

Der Päckli-Sammeltag wird am Samstag, 28. November, von 9 bis 12 Uhr auf dem Areal der Mösch Transporte (Talmatt) in Wegenstetten durchgeführt. Wegen der Schutzmassnahmen soll man etwas mehr Zeit als normalerweise einplanen. Im Weihnachtspäckli sollen sich folgende Artikel finden: zwei Tafeln Schokolade, eine Packung Farbstifte, ein Plüschtier sowie etwas, das von Herzen kommt. Das Päckli soll mit Weihnachtspapier verpackt sein.


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