Rheinfelder rappt für den Klimaschutz

  27.08.2020 Musik, Rheinfelden, Persönlich

Kooperation mit der Bewegung «Klimastreik Schweiz»

Lukas Ruszkowski ist ein talentierter und ambitionierter Rapper aus Rheinfelden. Mit seinem neuen Song «Blibe Low» setzt er sich dafür ein, dass weniger unnötig geflogen wird.

Valentin Zumsteg

Immer schön auf dem Boden bleiben – das ist die Botschaft von Lukas Ruszkowski alias Ruszy in seinem Song «Blibe low». Man kann zwar nach Paris oder Barcelona reisen, aber man muss dafür ja nicht unbedingt ins Flugzeug steigen. Der Schaden für die Umwelt ist deutlich kleiner, wenn man in den Zug steigt. «Ich hoffe, dass ich mit meinem Lied den Jungen einen Denkanstoss geben kann. Wenn nur jemand deswegen auf einen unnötigen Flug verzichtet, habe ich etwas erreicht und bin zufrieden», erklärt der 21-jährige Rheinfelder. Aus seiner Sicht ist der Verzicht auf das Fliegen der grösste Beitrag zum Klimaschutz, den Einzelpersonen leisten können.

«Fliege nicht mehr»
Auf das Thema ist er im vergangenen Jahr im Rahmen einer Projektarbeit für die Berufsmatur gestossen. «Ich persönlich habe mich nach Recherchen und Interviews mit Fachleuten dazu entschieden, dass ich in den nächsten Jahren nicht mehr fliege. Die letzten zwölf Monate war das kein Problem», erklärt Ruszkowski. Seinen Song «Blibe Low» hat er kürzlich auf allen gängigen Plattformen veröffentlicht. «Es ist ein Pop angehauchter Rap-Song», beschreibt der Musiker sein Lied. Das Mastering hat Hans-Philipp Graf aus Hamburg übernommen, der schon mit Musikern wie Samy Deluxe, DJ Bobo und Xavier Naidoo gearbeitet hat.

Das Musikvideo wird demnächst erscheinen. Es ist in Kooperation mit der offiziellen Schweizer Klimastreik-Organisation entstanden. «Das Video zeigt auf, dass man nicht bei jeder sich bietenden Gelegenheit fliegen sollte», erklärt Ruszkowski.

«Trompete war nicht meine Welt»
Zur Musik hat Lukas Ruszkowski schon früh gefunden. «Als Kind musste ich Trompete spielen. Das ist ein tolles Instrument, aber nicht meine Welt», sagt er heute mit einem Lachen. Später entdeckte er, dass sich mit dem Computer und dem Smartphone Musik machen lässt. So entstanden seine ersten Dance-Tracks. Heute rappt er unter dem Künstlernamen Ruszy auf Schweizerdeutsch und produziert seine Beats selbst. «Ich rappe nur über Sachen, hinter denen ich stehen kann.»

Die Musik hat einen wichtigen Stellenwert in seinem Leben. «Früher habe ich Musik gemacht, um den Stress abzubauen oder wenn es mir nicht gut ging. Es braucht Emotionen.» Mittlerweile spielt er auch Ukulele und ein wenig Piano. Fast täglich feilt er an seinen Produktionen.

Seine Lehre als Mediamatiker bei Brack.ch hat er im Sommer abgeschlossen. «In Sachen Multimedia und Marketing hat mir das für die Musik viel gebracht. Ich habe viele Leute kennengelernt.» Die Videos zu seinen Songs zeugen davon, dass er auch in diesem Bereich über grosses Talent verfügt. Ein gutes Beispiel dafür ist sein Lied «Tagesschau», das über ein sehr unterhaltsames Video mit zahlreichen Darstellern aus Rheinfelden verfügt (siehe You-Tube).

Jeden Monat einen Song
Im Moment absolviert Lukas Ruszkowski sein Zivildienst-Jahr in der Heilpädagogischen Schule in Rheinfelden. «Das ist etwas komplett anderes, als ich bisher gemacht habe.» Die Arbeit mit Jugendlichen und Kindern gefällt ihm, in seiner Freizeit ist er Leiter bei der Jungschar der reformierten Kirchgemeinde Rheinfelden. Er hat diese Jugendgruppe mitgegründet.

Die zwölf Monate im Zivildienst will er zusätzlich nutzen, um in seiner Musik weiterzukommen. «Da ich mehr Freizeit als in der Lehre habe, produziere ich jeden Monat einen neuen Song. So sind bereits drei Lieder entstanden.» Was er in Zukunft beruflich machen will, ist aber noch offen. «Ich interessiere mich sehr für Psychologie und Hypnose-Therapie. Ein Studium ist deswegen ein Thema für mich.» Auf der anderen Seite kann er sich vorstellen, im Bereich Musikmarketing zu arbeiten. «Die Musik wird mich immer begleiten.»

Seine eigene Musikkarriere sieht er vor allem als Leidenschaft: «Als Mundart-Rapper ist es fast unmöglich von der Musik zu leben. Ich würde mich aber sehr freuen, wenn ich in den kommenden Jahren bei ein paar grösseren Festivals auftreten könnte. Das wäre cool. Ich bin zwar privat zurückhaltend, ich stehe aber gerne im Rampenlicht.» Von Ruszy wird wohl noch viel zu hören und zu sehen sein. https://songwhip.com/ruszy/blibe-low


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