Wildes Magden

  18.07.2020 Brennpunkt, Magden

Naturspektakel auf dem Magdener Wildpflanzenpfad

 

Die Schönheiten am Wegesrand neu entdecken

 

Die Naturschutzkommission der Gemeinde Magden realisiert unter der Leitung von Christine Bühler-Vuille einen neuen Pfad.

Clara Rohr-Willers

Zwei Jahre lang arbeitete Christine Bühler-Vuille, eine auf vielerlei Weise engagierte Biologin, an einem Konzept für einen Wildpflanzenpfad am Waldweg Magdens. Diesen Mai konnte der Pfad fertig gestellt werden. Die feierliche Eröffnung wurde – Corona bedingt – auf das nächste Jahr verschoben. «Ich freue mich, dass wir von der Naturschutzkommission der Gemeinde Magden den Wildpflanzenpfad realisieren konnten», sagt sie.

Nachdem die Magdenerin in der letztjährigen Sommerausgabe von «Natürlich Fricktal» den Arzneikräutergarten des hiesigen Dorfmuseums vorgestellt hat, präsentiert sie dieses Jahr ein weiteres Magdener Novum, den Wildpf lanzenpfad.

Entstehung des Projekts Wildpflanzenpfad
«Primarlehrer aus Maisprach und Möhlin kamen letztes Jahr mit ihren Klassen in den Arzneikräutergarten des Magdener Dorfmuseums, um verschiedene frühblühende Wildpflanzen zu erforschen», schildert Christine Bühler-Vuille. Gewiss sei es dabei um Basiswissen gegangen. Dennoch: Wer sich der Unterschiede zwischen zwei Schlüsselblumensorten oder der vier häufigsten Veilchen bewusst werde, tauche automatisch in die Welt der Familien beziehungsweise Arten der Wildpflanzen ein.

«Die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler, sich botanisches Wissen in der Praxis anzueignen, hat mich auf die Idee eines Wildpf lanzenpfads gebracht», sagt die Biologin.

Zusammen mit Mitgliedern der Naturschutzkommission Magden hat Christine Bühler-Vuille ein Konzept für den Wildpflanzenpfad ausgearbeitet und bis Ende Mai ausgeführt. Sorgfältig gestaltete Informationsschilder wurden in unmittelbarer Nähe der jeweiligen Pflanze angebracht. Ein weiteres Highlight ist eine Fibel, die auf der Gemeindekanzlei Magden bezogen oder im Internet heruntergeladen werden kann. Christine Bühler-Vuille beschreibt darin Eigenschaften, Nutzen und oft auch Rezepte von 29 der total 44 Wildpflanzen, die am Wildpf lanzenpfad in Magden vorkommen. «Für nächstes Jahr sind weitere 25 zusätzliche Wildpf lanzenschilder geplant», erklärt Christine Bühler-Vuille.

Um die Mehrheit der Fotos kümmerte sich Esther Sonderegger, die durch die Teilnahme an einem Feldbotanik-Kurs von BirdLife Aargau sowie durch Unterstützung der bekannten Magdener Biologin und ehemaligen Präsidentin des Naturschutzvereins Magden, Sophie Müller, zur Pflanzenfotografie kam. Auch Willi Baldinger trug zur Visualisierung der Wildpflanzenvielfalt bei.

Den Lebenszyklus einer Pflanze erleben
Der Wildpflanzenpfad beginnt bei der «Schildmatt» in Magden und endet bei der «Ängi». Der Waldweg ist eine beliebte Strecke für Jogger, Biker und eben auch Spaziergängerinnen und Spaziergänger. Nur wenige sind sich der Namen der Wildpflanzen, die den Wegrand säumen, bewusst. «Mit dem Wildpflanzenpfad gibt Christine Bühler-Vuille die Schönheit der Wildpflanzen an das Publikum weiter», sagt Esther Sonderegger. «Die Pflanzentafeln sagen zu den Leuten ‹Stop – schaut mich an›.»
Bei regelmässigem Begehen des Pfades erlebt man den ganzen Lebenszyklus der Pflanze vom Spriessen, Blühen bis zu den Früchten. Während Wildpflanzen für manch einen neu sind, können sich erfahrene Pflanzenkennerinnen und Pflanzenkenner über den eigenen Wissensstand testen. Es erfordert eine bewusste Aufmerksamkeit, die Schilder zu lesen und die dazu passende Pflanze zu finden. «Das sinnliche Kennenlernen der Pflanze verlangt, dass man näher herantritt, sich bückt, riecht und errät, woher die festgestellten Düfte stammen», betont denn auch Christine Bühler-Vuille. Erst ein bewusstes Tasten ermögliche das Erfassen der Beschaffenheit der Blätter und somit der Eigenarten der Pflanze. «Sehend und hörend erfährt man, welche Bestäuber die Pflanze anzieht und somit zu ihrer Fortpflanzung braucht», sagt die Biologin und zeigt neben verschiedenen Bienenarten auch auf Schmetterlinge wie den Kaisermantel, den Kleinen Eisvogel oder den Kleinen Schillerfalter und auf Käfer wie den Gefleckten Schmalbock. Um das Fortdauern des neu gestalteten Wildpflanzenpfads zu garantieren, sollten die Pf lanzen selbstverständlich weder gepf lückt noch abgerissen werden.

www.magden.ch/wildpflanzenpfad

 


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