Gefiederte Glücksbringer in Stein

  03.06.2020 Natur, Stein

«Wo Schwalben nisten, wohnt das Glück», heisst es in einem Sprichwort. Schon im Mittelalter wurden Schwalben als Glücksbringer und Frühlingsboten angesehen.

In Stein fliegen die Mehlschwalben wieder über die Hausdächer. Familie Häsler im Birkenweg bietet dem Vogel des Jahres 2010 seit vielen Jahren ein Zuhause. Das entspricht einem Viertel der Steiner Mehlschwalben-Population. Rechtzeitig vor ihrer Rückkehr aus Afrika werden die 28 künstlichen Nisthilfen gereinigt.

Die erste Mehlschwalbe kehrte dieses Jahr am 3. April zurück. Danach folgten Tag für Tag immer mehr, begutachteten und besetzten ihre sauberen «Wohnungen». Nun herrscht ein emsiges Treiben. Die erste Brut ist geschlüpft, der Nachwuchs wird gefüttert. Die Mehlschwalben-Eltern haben reichlich zu tun, die vielen hungrigen Schnäbel mit Insekten zu versorgen. Es wird eine zweite Brut folgen.

Im Herbst ziehen dann die Mehlschwalben in ihre Überwinterungsgebiete südlich der Sahara. Einige Jungvögel werden im nächsten Frühjahr an ihren Geburtsort zurückkehren, die meisten anderen werden die Strapazen der weiten Reise nicht überleben.

In Siedlungsgebieten sind natürliche Mehlschwalben-Nester nur noch selten zu finden. Sie sind auf Nisthilfen an Gebäuden und auf die Toleranz der Hausbesitzer angewiesen. Es ist wichtig, dass bestehende Neststandorte geschützt werden und diese potenziell gefährdete Vogelart weiterhin gefördert wird. Nur so kann der Rückgang der Mehlschwalbenbestände gestoppt werden. (mgt)


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