Fricktal: Frauen setzen sich für Chancengleichheit ein

  14.06.2020 Brennpunkt, Rheinfelden, Politik

Frauen und Männer aus allen politischen Lagern haben sich am 14. Juni2019 gemeinsam für die eine Sache eingesetzt – echte Gleichstellung.  Mit Forderungen, die aus ihrer Sicht eigentlich selbstverständliche Rechte wären. \"Ein Jahr ist vergangen, die bewegenden Bilder sind immer noch präsent…ebenso dieser kämpferische Mut, den man im letzten Juni so sehr spüren konnte. Einiges hat sich seither verbessert. Nie war der Frauenanteil im Bundesparlament so hoch wie heute. Vieles ist aber nicht spürbar besser geworden. Immer noch sind nur 16 % der in weltweiten Medien genannten Geschäftsleute Frauen. Die Wahrnehmung von Frauen als fähige Führungspersonen muss sich also noch gewaltig ändern\", heisst es in einer Medienmitteilung von verschiedenen Rheinfelder Parteien. Parteiübergreifend will man sich weiterhin für echte Gleichstellung einsetzen. In Rheinfelden trafen sich daher ein Jahr danach wieder zahlreiche Menschen vor dem Rathaus, um daran zu erinnern, dass es nach wie vor viel zu tun gibt. «Für die Gleichstellung mussten sich Frauen schon immer aktiv zusammentun, aufklären, durchsetzen. Auf der ganzen Welt fordern Frauen Gerechtigkeit und Teilhabe. Die Anliegen sind bekannt. Es ist weiter nötig sie einzubringen, auch bei uns Privilegierten», sagt Kathrin Frey, Präsidentin der Grünen Rheinfelden dazu. «In Rheinfelden sagte der Stadtrat \"es gibt kein Bedarf\". Wir sind anderer Meinung und werden dranbleiben.»

„Wir müssen nach wie vor Frauen stärken, damit sie ihre Talente und Fähigkeiten mutig in den unterschiedlichsten Wirkungsfeldern einbringen können. Es muss selbstverständlich sein, dass wir Frauen überall als gleichwertige PartnerInnen mitreden, mitwirken und mitentscheiden, in der Wirtschaft und in der Politik“, hält Béa Bieber, Präsidentin der glp Rheinfelden und Fricktal fest. Dies gilt aus ihrer Sicht speziell jetzt nach Corona, da sich für viele die Situation dadurch zusätzlich verschlechtert hat. «In einer Integralen Gesellschaft sind alle Menschen gleichwertig und gleichberechtigt und werden in allen Lebensbereichen gleichbehandelt. Gesundheit, Bildung, Sozial- und Betreuungswesen und die Forschung sind staatliche Aufgaben, die sich am Gemeinwohl ausrichten, also nicht gewinnorientiert sind. Die finanzielle Absicherung wird durch ein bedingungsloses Grundeinkommen gewährleistet. Wie hilfreich dieses wäre zeigt die momentanen Situation in der Arbeitswelt», sagte Margreth Schmutz im Namen der IP dazu.

Claudia Rohrer und Brigitte Rüedin werfen für die SP drei wichtige Themen in den Ring: Lohn, Zeit, Respekt. «Klatschen alleine genügt nicht! Wann, wenn nicht jetzt, sollen wir die Umsetzung der Lohngleichheit besonders im Gesundheits- und Sozialbereich einfordern. Dafür ist gender budgeting die konsequente Analyse aller öffentlichen Ausgaben hinsichtlicher ihrer geschlechterspezifischen Wirkung. Die Etablierung einer zeitgemässen Familienpolitik ist nach Corona notwendig und die Care-Arbeit muss bessere Rahmenbedingungen erhalten!» Anne Reich bringt ihre Anliegen auf den Punkt: \"Ich möchte, dass Mädchen und Jungs mit wirklich gleichen Chancen gross werden können, dass man von klein auf nicht erwartet, dass Mädchen süss sein sollten und sich über ihr Äusseres definieren. Die frühkindliche Prägung macht uns aus! Ich möchte auch, dass Frauen sich ohne Furcht draussen bewegen können, auch spät abends, und auch kurz gekleidet. Ich möchte auch, dass durch bessere Löhne für Frauen und den Zugang zu verantwortungsvollen Stellen, die Kinderbetreuung und den Haushalt nicht automatisch von der Frau übernommen werden müssen.\" 


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