Greta, Trump und der Rheinsteg waren die grossen Sujets

  25.02.2020 Rheinfelden, Tradition

Vergnügliche Schnitzelbank-Parade in den Rheinfelder Beizen

Der Schnitzelbank-Abend lockte einmal mehr Hunderte von Fasnachtsbegeisterten in die Rheinfelder Beizen. Fast nach jedem Sujet gab es lautes Gelächter und langanhaltenden Beifall.

Edi Strub

Einige der Sujets waren lokal fricktalerisch. Zum Beispiel der tragische Tod eines eigensinnigen roten Katers aus Rheinfelden. «Nino, alle liebten Nino. Im Herzen bleibst du hier,» klagten die CHAIpirinhas. Für Spott sorgte die missglückte und dann immer weiter hinausgeschobene erste Landung des Basler Rhystärns. «Kein Schiff wird kommen», hiess einer der Refrains der Roothuus-Schnäpfe zum Sujet. Zuerst weil es zu wenig Wasser hatte, dann weil die Schifflände nicht fertig wurde und zuletzt, weil man die Fische schonen musste. Der Rhystärn «blibt z Basel unde und loht eus einfach stoh», klagten die Schnäpfen.

«Der Stäg isch gstorbe und isch jetzt ändgültig Gschicht», konstatierte die als Städtli-Grövettli zu den Versemachern gestossene ehemalige Stadträtin Bea Bieber. Sie empfahl eine Variante Light der Brücke extra für Stadtrat und Steganhänger Gloor: er könne dann «grad dääne bliibe». Den Schnitzelbank-Einstieg Bea Biebers kommentierten die Roothuus-Schnäpfe ebenso angriffig: «Nachdem sie in dr Politik nid cha reüssiere, duet sis doch tatsächlich hüt mit Schnitzelbänk probiere».

Im übrigen waren es nationale und internationale Themen, die die Menüs der Schnitzelbänke bestimmten. Allen voran das Reizthema Greta. «Am Klimagipfel e grossi Schnurre ha / Derby het d’Greta no Windle aa / D’Menscheit wär’wirgligg froo / Hätt der Babbe sällmol e Gummi gnoo» textete Dani dr Wiggelfisch aus Basel. Etwas klimabewegungsfreundlicher, aber auch ironisch tönte es bei den Gastrognomen: «Bi streiks vor Greta machi immer mit / Nur am black Friday han ich kei zyt.» Am Schluss kommt bei den Gastrognomen dann aber doch die klare Erkenntnis: «Uf dr wält gihts eifach sache / nid lafere , mache.»

Der Bönigeischt fragte zuerst, ob es empfindliche Frauen im Saal gebe, bevor er zu diesem politisch nicht ganz korrekten Vers anhob: «Es hett mächtig gwindet und kuttet wie verruckt / dPetra und dSabine die hei eus fascht verdruckt... / ich ha gar it gwüsst dass es Fraue git, wo so heftig chönne blose.»

Bei fast allen auf dem Programm war auch US-Präsident Donald Trump. Er habe in der Museumsnacht die urzeitlichen Vorfahren von Trump und Melania gesehen, erzählte der Wiggelfisch. «Hät se sällmol e Dino gfrässe / Denn kensch dä Duubel hit vergässe.» Schlecht kommen in den Schnitzelbänken auch die spionierenden Manager der CS weg. Sie seien geldgeil und machtgeil und «sind und blibet Bandite», konstatierten Schüfeli und Wüscherli.

Etwas schade war, dass manche ihre Verse nicht mehr singen, sondern nur noch sprechend vortragen. Einige von ihnen dann allerdings sehr gekonnt. Allen voran die entspannt und witzig plaudernden Znünihöcker und die schon erwähnten Gastrognomen. Für musikalische Abwechslung zwischen den Schnitzelbänken sorgten die Tambouren der Fasnachtzunft Ryburg sowie die fast ganz aus Frauen bestehende Guugemusig Gifthäxe Basel 05.


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