Zwei Gemeinden und ihre Ideen für die Zukunft

  14.01.2020 Gemeinden, Rheinfelden, Möhlin

Entwicklungsgebiet Rheinfelden Ost /Bahnhof Möhlin Nord: erster Workshop

Am Samstag kamen zirka 50 Rheinfelder und Möhliner Bürger, um sich bei einem Workshop zum Entwicklungsgebiet Rheinfelden Ost/ Bahnhof Möhlin einzubringen. In der Mehrzweckhalle Fuchsrain in Möhlin ging es um die Themen «Bauliche Dichte, Durchgrünung und Natur».

Janine Tschopp

«Naturnahe (einheimische) Begrünung in der Siedlung», «Konzept gegen Luftverschmutzung», «Vernetzung von Mensch und Natur sicherstellen», «Wander-, Velo- und Spazierverbindung zum Wald» sind einige der Empfehlungen für die Testplanungsteams, welche die Workshop-Teilnehmer am Samstag gemeinsam erarbeiteten.

Beim Workshop zum Thema «Bauliche Dichte, Durchgrünung und Natur», zu welchem die Bevölkerung und Naturschutzvereine eingeladen wurden, war auch das Stichwort «Chleigrüt» auf vielen Empfehlungskarten zu lesen. Einige Teilnehmer forderten, das Gebiet Chleigrüt auszuzonen. So war dieses Gebiet schliesslich auch Thema bei der Präsentation der Resultate am Schluss der Veranstaltung. Markus Kasper vom Verein Natur- und Vogelschutz Möhlin forderte klar: «Das Gebiet Chleigrüt muss in die Testplanung miteinbezogen werden.» Auch Stève Piaget vom Verein Chleigrüt wurde deutlich: «Wenn man über Einzonungen diskutiert, muss man auch über Auszonungen diskutieren.» Der Rheinfelder Stadtammann Franco Mazzi erwiderte, dass das Gebiet Chleigrüt Teil des regionalen Entwicklungskonzepts sei und nicht dieser Testplanung. Die Entwicklungsplanerin Joëlle Zimmerli, die den Prozess begleitet, ergänzte, dass die Vernetzung des Planungsgebiets nach aussen zwar für die Testplanungsteams relevant sei, aber dass Gebiete, welche ausserhalb des Planungsgebiets liegen, nicht thematisiert würden.

Weitere Workshops folgen
Die Veranstaltung am Samstag, die von rund 50 Möhlinern und Rheinfeldern besuchte wurde, war der erste Workshop im Rahmen der Planung des unbebauten zwölfeinhalb Hektaren grossen Areals nördlich des Möhliner Bahnhofs. Wie der Möhliner Gemeindeammann Fredy Böni am Ende der Veranstaltung bemerkte, hätte er sich «noch 50 bis 100 Leute mehr gewünscht».

Die Besonderheit, dies erwähnten Fredy Böni und Franco Mazzi deutlich, ist, dass das Gebiet, welches im Richtplan des Kantons Aargau als wirtschaftlicher Entwicklungsschwerpunkt und Wohnschwerpunkt festgesetzt wurde, teils auf Rheinfelder und teils auf Möhliner Boden liegt. «Zwei Gemeinden, die noch nicht so gewohnt sind, zusammen zu planen», sagte Mazzi in seiner Begrüssungsrede.

Die Rheinfelder und die Möhliner Bevölkerung und die Vereine werden am 1. Februar in einem weiteren Workshop zum Thema «Freizeit, Wohnen, Zentrum» Gelegenheit haben, sich einzubringen. Zudem sind auch Workshops für das Gewerbe, die Parteien und die Schulen geplant.

Die Gemeindeversammlung entscheidet
Ein Traktandum der kommenden Sommer-Gemeindeversammlungen in Möhlin und Rheinfelden wird der Bruttokredit in Höhe von 510 000 Franken für die Testplanung sein. Möhlin, Rheinfelden und die Schweizer Salinen AG, als grösste Landeigentümerin, beteiligen sich zu je einem Drittel an den Kosten. Aufgrund der Höhe des Betrags müsste der Souverän über den Planungskredit nicht abstimmen. Klar wird dann aber, wie die Bevölkerung zum Projekt steht, und ob es zwischen Herbst 2020 und Sommer 2021 zur Testplanung kommt.

Ein nächster wichtiger Meilenstein für die Entwicklung des Gebiets rund um den Möhliner Bahnhof ist dann der definitive Standortentscheid der Mittelschule, welcher im Herbst 2021 erwartet wird. Wie bekannt ist, haben sich neben Möhlin/Rheinfelden auch die Gemeinden Frick und Stein beworben. Abschliessend zum Workshop sagte Fredy Böni: «Es ist die Chance, ein Gebiet zu entwickeln und zu kämpfen, dass wir im unteren Fricktal die Kantonsschule beherbergen können.»


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