Keine Verlängerung für Fricker Asylunterkunft

  08.11.2019 Brennpunkt, Frick

Die Asylunterkunft im ehemaligen A3-Werkhof in Frick wird definitiv Ende März 2020 geschlossen. Das Areal gehört dem Kanton Aargau. Der Fricker Gemeinderat hofft für das verkehrstechnisch gut gelegene Gelände auf eine künftige Nutzung mit einer hohen Wertschöpfung und vielen Arbeitsplätzen vor Ort.

Susanne Hörth

Seit Frühjahr 2017 wird im ehemaligen A3-Werkhof in Frick eine kantonale Asylunterkunft betrieben. «In der Baubewilligung gibt es eine Auflage, welche den Betrieb bis maximal Ende März 2020 beschränkt. Die Unterkunft wird auf diesen Zeitpunkt geschlossen», geht der Fricker Gemeindeschreiber Michael Widmer auf eine Anfrage der NFZ ein. Das bestätigt auch Jelena Teuscher, Mediensprecherin beim Departement Gesundheit und Soziales des Kantons Aargau (DGS).

Zurzeit leben 121 Asylsuchende – alles Männer – im ehemaligen Werkhof in Frick. Ausgelegt ist er für maximal 180 Personen. Jelena Teuscher spricht von einer bisherigen Auslastung von 80 bis 90 Prozent. Negativ aufgefallen ist der Betrieb bisher nicht und wird von Michael Widmer als sehr geordnet bezeichnet. «Dazu trugen sowohl die Bewohnenden selbst, die Betreiberfirma ORS als auch die kantonalen Behörden bei.» Widmer lobt weiter die gute Zusammenarbeit mit der Polizei. «Die Polizeikräfte wirkten in erster Linie mit präventiver Präsenz.»

Auch aus Sicht des kantonalen Sozialdienstes läuft die Asylunterkunft seit ihrer Eröffnung sehr gut. «Die Unterbringungsform und auch das Betreuungsmodell haben sich bewährt. Durch die eingesetzte Begleitgruppe war der Informationsaustausch mit allen Partnern immer gewährleistet», betont Jelena Teuscher. Die Zusammenarbeit mit der Gemeinde und den Blaulichtorganisationen bezeichnet sie als eng, sehr kooperativ und vertrauensvoll. «Die Anliegen der Gemeinde sind stets auf offene Ohren gestossen», pflichtet Michael Widmer bei.

Auf Reaktionen aus der Bevölkerung angesprochen, sagt Jelena Teuscher: «Je länger die Unterkunft in Betrieb war, umso weniger Rückmeldungen sind bei der Gemeinde und beim Kantonalen Sozialdienst eingegangen. Wie überall hat sich auch in Frick nach der Eröffnung der Unterkunft die Bevölkerung rasch an die neue Situation gewöhnt.». Sie bringt an dieser Stelle auch ihrer Freude für die, wie sie betont, «hervorragende Unterstützung durch Freiwillige» zum Ausdruck. Die Bewohner der Asylunterkunft konnten von zahlreichen Angeboten profitieren. Michael Widmer lobt ebenfalls das grosse Engagement der vielen Freiwilligen in der Kontaktgruppe Asyl Frick. «Die Kontaktgruppe Asyl leistet einen sehr wertvollen Beitrag zur Freizeitgestaltung, Vermittlung von Beschäftigungsmöglichkeiten und damit letztendlich zu einer erfolgreichen Integration», weiss Jelena Teuscher.

Wie weiter?
Mit der baldigen Schliessung der Unterkünfte in Frick werden die Bewohner auf andere Unterkünfte für Einzelpersonen im gesamten Kantonsgebiet verteilt. «Welche das sein werden, kann zum heutigen Zeitpunkt nicht definiert werden und ist abhängig vom Platzangebot im Februar und März 2020», erklärt die DGS-Sprecherin.

Noch unbestimmt ist, was mit dem Areal – der Kanton Aargau ist Eigentümer – nach Aufhebung der Asylunterkunft geschehen wird. Abgeklärt und erst später festgelegt wird dies durch das zuständige Departement Bau, Verkehr und Umwelt. «Die Gemeinde hat ein grosses Interesse daran, wie der Werkhof an dieser verkehrstechnisch hervorragenden Lage in Zukunft genutzt wird. Der Gemeinderat setzt sich dabei für eine Nutzung mit einer hohen Wertschöpfung und vielen Arbeitsplätzen vor Ort ein. Diese Haltung wurde den zuständigen Stellen des Kantons bereits mitgeteilt», heisst es von Seiten Fricks Und vom Kanton: «Grundsätzlich erfolgt ein Einbezug der betroffenen Gemeinden.»


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