Sich entschuldigen

  18.06.2019 Fricktal, Leserbriefe

Liebe Führungsriege im Altersheim «Stadelbach»
Selbst als Führungsperson weiss ich, es ist nur ärgerlich und zu einem Teil auch äusserst peinlich, wenn so was im Heim geschieht. Vor allem wenn es noch an die Presse kommt. Ich kann Sie verstehen und wünsche Ihnen viel Kraft für die Neuorientierung. Komme aber nicht darum herum, Ihnen einen gut gemeinten Rat zu geben. Und dieser sollte nicht belehrend sein. In dieser Situation ist es einfach besser, man steht hin und entschuldigt sich für das äusserst ungeschickte Verhalten vom Hause «Stadelbach», dem Sie ja schlussendlich vorstehen. Dieses Verhalten zeigt Courage und man ist für die externen wie internen Personen spürbar. Ich weiss, Sie müssen nun etwas machen, was nicht gerne gemacht wird, hinstehen und sich entschuldigen für etwas, was eigentlich die Leitung eine Stufe unter Ihnen im Griff haben sollte. Und dennoch sind Sie die Führung im Hause. Bitte in Zukunft keine Kommentare, wie diesen, dass im Zusammenhang mit dem kantonalen Qualitätsreporting regelmässige Umfragen durchgeführt werden: «In der letzten Umfrage haben die Führungspersonen sehr gute Rückmeldungen erhalten.»

Das ziemt sich nicht in unserer Berufsgattung. Ist irgendwie peinlich, dass man seine eigene Leistung auf eine externe Firma berufen muss. Denn entweder weiss ich, dass gut geführt wird oder ich bin auf ein externes Reporting angewiesen. Also gebt es doch offen zu. Es läuft gar nicht rund im Hause. Es ist absolut nicht korrekt gehandelt worden. Der Fall wird aufs Genauste untersucht, um zu verhindern, dass jemals wieder so etwas im Hause «Stadelbach» vorkommt. Sprecht Anteilnahme gegenüber den betroffenen Personen (Bewohner, Angehörige) aus und zeigt Einsicht. Dann lassen sicher auch die Ärzte wieder mit sich reden.

ANDREAS KUNZ, SCHWADERLOCH


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