Investitionskonzept nimmt Fahrt auf

  18.06.2019 Laufenburg, Sulz

Kauf des Gasthauses zum Schützen zugestimmt

Die Gemeindeversammlung am Freitagabend im Laufenburger Ortsteil Sulz war diskussionsreich, jedoch wurde allen Traktanden mit grossem Mehr zugestimmt.

Charlotte Fröse

Stadtammann Herbert Weiss ist sich sicher, dass die vielen Projekte innerhalb des Investitionskonzeptes «für Laufenburg eine Herausforderung darstellen», betonte er an der Gemeindeversammlung. Aber diese Projekte seien enorm wichtig, um unter anderem die Attraktivität als Wohngemeinde zu steigern. Von den 1975 Stimmberechtigten kamen 121 in die Turnhalle Sulz.

Dem Verpflichtungskredit in Höhe von 1,678 Millionen Franken für den Kauf der Liegenschaft Gasthaus Schützen wurde zugestimmt. «Der Kauf des Areals der Liegenschaft Schützen ist enorm wichtig für die Zukunft von Laufenburg», sagte Vizeammann Meinrad Schraner. Da sich die Liegenschaft an zentraler Lage befindet, biete sie optimale Bedingungen für ein öffentliches Parkhaus. Mit dem geplanten Halbstundentakt auf der S-Bahn-Linie von Stein-Säckingen nach Laufenburg erwartet die Stadt mehr Pendler aus der ganzen Region. Dies habe zur Folge, dass zusätzliche Parkierungsmöglichkeiten geschaffen werden müssen. Neben der Liegenschaft Schützen befindet sich eine Gemeindeparzelle auf der sich derzeit die provisorische Passerelle befindet. Für eine moderne Querung der K130, als Unter-/ Überführung, biete die Parzelle Schützen hervorragende Synergien und gleichzeitig würde die gemeindeeigene Parzelle, die derzeit für eine Überbauung ungeeignet ist, deutlich an Wert zunehmen, argumentierte Schraner. Zudem hat die Primarschule Laufenburg aufgrund der sechs-drei Stufenumstellung und den damit wachsenden Schülerzahlen einen Bedarf für einen grösseren Pausenplatz auf dem derzeitigen Burgmattparkplatz angemeldet. In diesem Fall müsste eine Ersatzlösung für Besucher und Dauerparkierer geschaffen werden. Im Rahmen der Einwohnergemeindeversammlung vom 15. November soll der Versammlung ein Antrag über einen Projektierungskredit für das Areal Schützen vorgelegt werden, damit das Grobkonzept weiterverfolgt und detailliert ausgearbeitet werden kann.

Investitionskonzept Altstadt nimmt Fahrt auf
Das Investitionskonzept Altstadt sieht vor, Liegenschaften in der Altstadt von Laufenburg oder im Dorfkern von Sulz zu erwerben, zu sanieren und zukünftig vornehmlich als Wohnungen zu moderaten Preisen zu vermieten. An der Versammlung entbrannte eine längere Diskussion. In Frage gestellt wurden die Vermietbarkeit und die Rendite. Die Netto-Renditen liegen bei zwei Prozent und leicht darunter. Meinrad Schraner argumentierte dahingehend, dass attraktiver Wohnraum attraktive Mieter anspräche, was wiederum mehr Steuerannahmen bedeute. Der Reingewinn aus den Vermietungen bleibt in der Gemeinde. Schlussendlich wurde jedoch allen Anträgen mit grosser Mehrheit zugestimmt.

Einen grossen finanziellen Brocken stellt der Verpflichtungskredit über 1,725 Millionen Franken als Baukredit für den Umbau der Liegenschaft alter Pfarrhof in Sulz dar. Das Gebäude gehört bereits der Gemeinde. Nun soll das Gebäude mit einem modernen Innenausbau und als Wohnraum für alle Generationen attraktiv gemacht werden. Gut geheissen wurde auch ein Verpflichtungskredit über 200 000 Franken, als Projektierungskredit für einen Ersatzneubau der Liegenschaft Kleinstadt 4 in Sulz. Die Liegenschaft befindet sich ebenfalls im Besitz der Gemeinde. Sie ist allerdings in einem so schlechten Zustand, dass sie durch einen Neubau ersetzt werden muss. Angedacht sind acht Wohneinheiten, die per Lift zu erreichen sind.

Für die Renovation der Liegenschaft Marktgasse 169 in Laufenburg wurde dem Verpflichtungskredit (Baukredit) über 218 000 Franken zugestimmt. Auch die Sanierung der Liegenschaft «Adler» in Laufenburg fand ein eindeutiges Ja bei den Stimmbürgern. Als Projektierungskredit wurde ein Verpflichtungskredit über 128 000 Franken genehmigt. Die Altstadtliegenschaft wurde im Rahmen des Investitionskonzepts bereits für 1,395 Millionen Franken erworben. Im Mai wurde ein Studienwettbewerb durchgeführt. Das Büro Pfiffner.Fischer Aarau entschied den Wettbewerb für sich. Jetzt soll auf der Studie weiter geplant werden. Das Restaurant soll erhalten bleiben und auch während der Bauphase geöffnet bleiben.

An der Gemeindeversammlung im November 2014 wurde dem Kredit über 2,3 Millionen Franken für die Erstellung des Wärmeverbundes Altstadt zugestimmt. Dieser Kredit ist mittlerweile vollständig aufgebraucht. Da der Anschlussperimeter des Wärmeverbundes Zentrum Hinterer Wasen sich jedoch noch weitläufiger erstreckt, als in der Projektierung anfänglich angenommen, wurde an der Gemeindeversammlung vom Juni 2018 ein Zusatzkredit über 350 000 Franken eingeholt. Aufgrund eines Versäumnisses wurde jedoch in der Vergangenheit die Mehrwertsteuer nicht mitgerechnet. Am Freitagabend wurde nun einem weiteren Zusatzkredit über 580 000 Franken für die Erweiterung des Wärmeverbundes Zentrum Hinterer Wasen zugestimmt. Zustimmung erhielt auch die Sanierung des Kugelfangs für 280 000 Franken.

Neuer Forstbetrieb Regio Laufenburg
Stadtammann Herbert Weiss orientierte an der Gemeindeversammlung darüber, dass ab dem 1. Januar 2020 der Laufenburger Forstbetrieb zusammen mit Gansingen betrieben werde. Derzeit werde der Vertrag geprüft. Die bisherigen Einrichtungen sollen erhalten bleiben. Da der Revierförster, Sebastian Meier, zum Mai 2020 seine Pensionierung eingereicht habe, werde ab März 2020 ein neuer Förster eingearbeitet.


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