Insekten-Adel erobert das Benkental

  18.05.2019 Oberhof, Wölflinswil

Während der Natur- und Kulturwoche (NaKu) in Wölflinswil und Oberhof vom 31. Mai bis am 9. Juni, zeigen Werner Habermacher und Kari Lenzin, wie ein Bienenvolk zustande kommt. Kein «Honigschlecken» ist dabei die Zucht der Bienenkönigin.

Dass eine Bienenkönigin ein Volk von 30000 bis 40000 Arbeiterinnen und rund 2000 Drohnen beherrscht, kann der aufmerksame Laie ja vielleicht noch irgendwie erahnen. Wie der Lebenszyklus einer Biene aber funktioniert, dass eine Königin innerhalb von 16 Tagen schlüpft oder dass sie in den Monaten Mai und Juni rund 1500 bis 2000 Eier täglich legt, fällt bereits schwer, nach zu vollziehen. Umso komplexer erscheint die Zucht einer Bienenkönigin. In Form einer wahrhaftigen Wissenschaft wird sie während 16 Tagen gehegt und gepflegt, bevor sie minutiös in ein Volk integriert wird, um in und mit diesem, dessen Berufung als sogenannte «Rennpferde des nächsten Jahres» (Jungvolk) seiner Bestimmung nachzugehen.

Abgeklärtes Team
Werner Habermacher hütet diesen Werdegang wie die Grossmutter das Härdöpfelstock-Rezept. Für den erfahrenen Imker und Bienenköniginnen- Züchter sind Begriffe wie «Königinnen-Selektion, Wabensitz oder Pollenversorgung» sonnenklar. Zusammen mit Kari Lenzin, ebenfalls aus Wölflinswil, züchtet Habermacher Bienen-Königinnen für die eigenen Völker. «Längst nicht jeder Imker züchtet auch Königinnen», erklärt er. Der pensionierte Förster hat aber eine weiter goldene Gabe: Er kann erklären, veranschaulichen, nahebringen und zeigt beneidenswerte Geduld mit wenig Erfahrenen. «Der Schwarmtrieb und damit die Jungvolkbildung, Wildbienen und Insekten allgemein sind Themen unseres praktischen Nachmittages und des abendlichen Vortrages am 5. Juni im Rahmen der NaKu.» Der Wölflinswiler Pfarrgarten mit seiner Pflanzenvielfalt, ergänzt Habermacher, biete dafür die ideale Umgebung. Im abendlichen Vortrag im Gasthof Adler, Oberhof, werde anhand von Bildern und Beispielen erklärt, «was der Laie eigentlich schon immer wissen wollte».

Unentbehrlich für die Landwirtschaft
Hinter dem Rind und dem Schwein seien Bienen das drittwichtigste Nutztier der Schweizer Landwirte, was den unmittelbaren Bezug zur diesjährigen NaKu, die sich dem Thema «Landwirtschaft» verschrieben hat, erklärt. «Gratis und franko bestäuben sie landwirtschaftliche Kulturen wie Obst, Beeren, Gemüse, Raps, Wildblumen oder Sträucher und gelten damit als unentbehrliche Helfer. Produziert werden Honig, Wachs, Pollen, Gelée Royal und Bienengift». (mgt) www.na-ku.ch

Mittwoch, 5. Juni, 13.30 bis 16 Uhr: Praktischer Nachmittag im Pfarrgarten Wölflinswil; 19.30 Uhr: Vortrag mit Werner Habermacher und Kari Lenzin, Gasthof Adler, Oberhof. NaKu Wölflinswil und Oberhof, 31. Mai bis 9. Juni.


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