Schlechtes Ergebnis für Energiedienst Holding AG

  05.02.2019 Rheinfelden, Fricktal, Wirtschaft

Strom-Produktion am Hochrhein lag fast 10 Prozent unter dem Durchschnitt

Im vergangenen Jahr lief es der Energiedienst Holding AG nicht wunschgemäss. Der Jahresgewinn beträgt 13,2 Millionen Euro. Das sind 17,4 Millionen Euro weniger als im Vorjahr. Die Dividende soll gesenkt werden.

«Wir können mit dem Unternehmensergebnis des Jahres 2018 nicht zufrieden sein, auch wenn wir erste Ziele bei der Umsetzung unserer Strategie erreicht haben», sagte Martin Steiger, Vorsitzender der Geschäftsleitung der Energiedienst Holding AG, am Montag vor den Medien. «Zum einen drückten die historisch schlechte Wasserführung und Effekte des Kapitalmarkts das Ergebnis. Zum anderen ist es uns nicht gelungen, das Photovoltaikgeschäft nach unseren Vorstellungen zu entwickeln. Daran werden wir arbeiten.»

Weniger Wasser
Der EBIT (Ergebnis vor Zinsen und Steuern) der Energiedienst-Gruppe reduzierte sich im Geschäftsjahr 2018 um 15,9 Millionen Euro auf 18,7 Millionen Euro. Der Jahresgewinn der Energiedienst-Gruppe lag bei 13,2 Millionen Euro und war somit 17,4 Millionen Euro geringer als im Vorjahr. Die Nettoerlöse aus Lieferungen und Leistungen stiegen aufgrund des höheren Energieabsatzes von 889 Millionen Euro auf 896 Millionen Euro. Der Energieabsatz nahm um rund 3 Prozent auf 8,6 Mrd. Kilowattstunden (kWh) zu (Vorjahr: 8,3 Mrd. kWh).

Die Wasserführung am Hochrhein war 2018 historisch niedrig. Während des ersten Halbjahres lag sie über dem Durchschnitt, doch die Trockenheit in der zweiten Jahreshälfte führte dazu, dass die Erzeugung am Hochrhein insgesamt fast 10 Prozent niedriger als der langjährige Durchschnitt ausfiel.

Die Energiedienst-Gruppe weist weiterhin eine respektable Finanzstabilität aus. Dies spiegelt sich im Eigenkapitalanteil von rund 52 Prozent (Vorjahr: 53 Prozent) wider. Der Free Cashflow liegt im Geschäftsjahr 2018 bei minus 5 Mio. Euro (Vorjahr: 25 Mio. Euro). Das ist im Wesentlichen auf das niedrigere operative Ergebnis, höhere Nettoinvestitionen, höhere Steuerzahlungen sowie höhere Forderungen aus dem regulatorischen Geschäft der Einspeisevergütungen zurückzuführen. Das Nettofinanzguthaben ist mit rund 133 Millionen Euro weiterhin gut. Aufgrund der hohen Ausschüttungsquote der vergangenen Jahre reduziert sich das Nettofinanzguthaben gegenüber dem Vorjahr um rund 43 Millionen Euro.

Dividende wird geringer
Der Verwaltungsrat der Energiedienst Holding AG wird der Generalversammlung am 29. März 2019 eine Dividende in Höhe von 75 Rappen je Aktie mit Nennwert 10 Rappen vorschlagen. Die Dividende ist damit um 25 Rappen je Aktie geringer als im Vorjahr. Durch diese Reduktion wird insbesondere dem sehr schlechten Wasserwirtschaftsjahr 2018 Rechnung getragen. Die Ausschüttungsquote von 154 Prozent (bezogen auf den konsolidierten Jahresgewinn je Aktie ohne Minderheiten) ist nach wie vor sehr hoch. Die Bruttorendite beträgt 2,5 Prozent.

«Die Energiewelt der Zukunft wird digital, erneuerbar und dezentral. Darauf stellen wir uns weiter ein», sagt Martin Steiger. «Auch wenn wir nicht so vorankommen wie gewünscht, werden wir uns weiter vom reinen Energieversorger zum umfassenden Energiedienstleister entwickeln. Die derzeit schlechten Zahlen spiegeln nur einen Teil der Wahrheit wider. Wir glauben an das Unternehmen und sehen das schlechte Jahresergebnis als kurzfristige Delle, weil mehrere negative Effekte zusammengekommen sind. Doch die Effizienzmassnahmen im Bestandsgeschäft der Geschäftseinheiten Deutschland und Schweiz greifen. Sie tragen bereits jetzt mehr zum Unternehmensergebnis bei, als wir erwartet hatten», so Steiger. (nfz/mgt)


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