25 Jahre nach dem grossen Dorffest

  20.01.2019 Brennpunkt, Möhlin

Das Dorffest Möhlin vor 25 Jahren bleibt vielen unvergessen. Die NFZ blickt mit Gemeindeammann Fredy Böni auf jenes Ereignis zurück und fragt, weshalb es guten Grund gibt, sich auf die Dorffest-Version light im Mai zu freuen.

Ronny Wittenwiler

NFZ: Fredy Böni, vor zwei Jahren fiel der Entschluss seitens Gemeinde: kein Dorffest 2019. Jetzt kommt es doch anders. Sind Sie froh?
Fredy Böni:
Nachdem klar wurde, dass ein Dorffest vonseiten Gemeinde nicht drin liegt, suchten wir nach einer anderen Lösung. Den Vorschlag der Musikgesellschaft, den Musiktag mit einem Jubiläumsakt 1225 Jahre Möhlin zu kombinieren, fanden wir sehr gut. Trotzdem möchte ich betonen: Wir betrachten die Feierlichkeiten kommenden Mai nicht als Dorffest. Der Anlass lässt sich mit den Dimensionen von 1994 schlicht nicht vergleichen. Trotzdem: das wird eine tolle Sache.

Keine Angst, dass das Fest bloss Liebhaber klassischer Marsch- und Konzertmusik anlockt?
Das Wochenende vom 24. bis 26. Mai bietet viele Alternativen: am Freitag das von Fasnachtzunft Ryburg und Meler Galgevögel organisierte Guggen-Treffen, die Comedy-Night, oder der Samstagabend mit Möhliner Musikern aus verschiedensten Stilrichtungen.

Federführend ist die Musikgesellschaft mit OK-Präsident Max Leemann. Beteiligt sich die Gemeinde finanziell?
Der Gemeinderat spricht 50 000 Franken für das Festwochenende. 20 000 Franken gehen direkt an die Musikgesellschaft als Unterstützung für den Musiktag. 30 000 Franken sind für den Jubiläumsakt am Sonntag vorgesehen. Wir erwarten eine Delegation unserer Partnerstadt Zlin aus Tschechien, es gibt einen Apéro für die gesamte Bevölkerung. Die Kosten halten sich in einem vernünftigen Rahmen.

Einem grossen Dorffest zum 1225. Geburtstag waren Sie nicht abgeneigt.
Ich machte keinen Hehl daraus, dass es eine tolle Sache wäre. Doch wir mussten uns eingestehen, dass die finanziellen Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind. 1994 zahlte die Gemeinde 76 000 Franken ans Dorffest. Aus heutiger Sicht würde uns ein solcher Anlass 100 000, vielleicht auch 120 000 Franken kosten. Obschon wir finanziell leicht besser dastehen als zuletzt, wäre das ein sehr hoher Betrag. Wenn jetzt Musiktag und Jubiläumsfest wieder zu einem stärkeren Zusammenhalt unter der Bevölkerung beitragen, haben wir unser Ziel auch so erreicht.

An der Präsidentenkonferenz vom Montag sagten Sie: ein Fest wie 1994 könne man nicht toppen.
Ich glaube, ein solches Dorffest wird es in Möhlin nie mehr geben – allein schon die Schwierigkeit, Leute zu finden, die einen derart riesigen Aufwand auf sich nehmen. Darüber hinaus hat sich in 25 Jahren viel verändert.

Das heisst?
Im Dorf gab es viele passende Lokalitäten rund um das Festgelände. Entlang der Strasse standen Scheunen frei, die einfach so mal in eine gemütliche Beiz umfunktioniert werden konnten. Diese Örtlichkeiten fehlen heute. Schauen Sie sich das grossartige Dorffest Zeiningen vom letzten Jahr an: Den Vereinen standen solche Gebäude relativ konzentriert zur Verfügung. In Möhlin ist das nicht mehr der Fall.

Sie haben schöne Erinnerungen an das Dorffest 1994?
Es war ein fantastischer Anlass. Heute ist das in einem ähnlichen Umfang seitens Gemeinde nicht mehr möglich, die Gemeinde hat sich um andere Aufgaben zu kümmern. Und ohne Defizitgarantie wagt sich kaum jemand mehr an ein solch grosses Projekt. Die Vereine sind vorsichtiger geworden, das verstehe ich durchaus.

An allen drei Tagen ist der Eintritt zum Festgelände kostenlos. Auf der Webseite werden laufend Aktualitäten zum Programm aufgeschaltet. Unter anderem wird an der Comedy-Night Comedian Rob Spence auftreten.

www.musiktag2019.ch


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