Was für ein Stress

  29.09.2018 Möhlin, Rheinfelden

Dieses Bild zeigt das Ende einer Party mit ziemlich schlechter Gesellschaft. Muss für die Verantwortlichen anstrengend sein, permanent darauf zu hoffen, dass bloss niemand Wind davon bekommt.

Ronny Wittenwiler

«Der tägliche Wahnsinn am Strassenrand.» Gerade erst hat die NFZ wieder einmal davon berichtet; vom Zumüllen der Umwelt, von Abfall, der dort liegt, wo er wirklich nicht hingehört: auf Wiesen, Rastplätzen.

Und einfach so mal rasch im Vorbeifahren wird auch der Strassenrand zum Mülleimer. Hier zeigt sich das hässliche Gesicht der Wegwerfgesellschaft. «Eine absolute Katastrophe. Und es wird täglich mehr», hielt eine Leserin dazu auf Facebook fest. Eine andere schrieb: «Wie schade um die schöne Schweiz.»

Ohne Worte?
Vier Tage nach dem Zeitungsartikel lässt Ruedi Hasler aus Möhlin der Redaktion das hier gezeigte Bild zukommen. Ganz offensichtlich war da die Party bereits vorbei. Dort, beim Unterstand unweit der ehemaligen Firma Josef Meyer im Waldstück zwischen Möhlin und Rheinfelden. Ein Bild, das man vielleicht auch unter dem Motto «Ohne Worte» stehen lassen könnte. Doch genau das soll es nicht sein, geht es nach Hasler: «Ich finde, diese Schweinerei sollte man einmal mehr publik machen. Es lagen sogar noch vakuumierte Cervelats und halbe Koteletts dort. Kehrichtsäcke lagen vor Ort verstreut.» Das Bild stammt vom Sonntag, 16. September. Gäste und Gastgeber, in schlechter Manier, haben sich längst aus dem Staub gemacht.

Auch wenn es unschön klingt, ganz bestimmt ist in der Zwischenzeit schon ein nächster Ort im Fricktal zugemüllt worden. Theoretisch reicht für solchen Schwachsinn allein das Zutun einer einzigen Person, um ganz vielen Menschen die Laune zu verderben. Im vorliegenden Fall dürften es ein paar mehr gewesen sein. Doch man fragt sich: Ist es in der Tat weniger anstrengend, nach solchem Unsinn dauernd darauf zu hoffen, dass wirklich niemand Wind davon bekommt? Darauf zu hoffen, dass man nicht verpfiffen wird? Erwischt im Nachhinein? Ist das wirklich weniger anstrengend, als den ganzen Unrat einfach aufzuräumen, selber zu entsorgen und dann den Platz wieder ganz entspannt verlassen zu können?


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