Der ganz spezielle Klang einer Sackpfeife

  03.05.2018 Gansingen, Kaisten

Zwei Fricktaler Pipers geben auf ihren Dudelsäcken den Ton an

Daniel Erdin aus Gansingen und Twan van Hout aus Kaisten spannen mit ihren Dudelsäcken den musikalischen Bogen zwischen dem Fricktal und dem schottischen Hochland.

Die Schottischen Highlands im Kanton Aargau? Noch genauer im Fricktal? Natürlich ist das möglich, auf jeden Fall für Daniel Erdin aus Gansingen und Twan van Hout aus Kaisten. Beide Musiker spielen die Great Highland Bagpipe, im Volksmund den schottischen Dudelsack. Daniel Erdin war so begeistert als er dieses Instrument zum ersten Mal live hörte, dass er ein paar Wochen später ein Übungsinstrument (practice chanter) bestellte und mittels DVD und Lehrbuch die ersten Versuche startete.

Twan van Hout seinerseits hörte Daniel Erdin in der Halle in Gipf-Oberfrick das erste Mal, als dieser in der Pause beim Hallenturnier der Bogenschützen Fricktal spielte. Der Kaister war so begeistert von diesem Instrument, dass er anschliessend das Gespräch mit dem Dudelsackspieler aus Gansingen suchte. Bald war klar, dass man zusammen üben und spielen wollte. Und so bestellte sich auch Twan van Hout ein Übungsinstrument, die dazugehörenden DVD und das Lehrbuch, um die ersten Versuche zu starten. Bald wurden die ersten Noten und Emblishments zusammen eingeübt. In der Zwischenzeit nahm Twan van Hout Unterricht bei einer professionellen Dudelsackspielerin. Und schon ein Jahr später übten die beiden Fricktaler erste Lieder zusammen ein. Mittlerweile ist das Duo für verschiedenste Anlässe zu buchen.

Musik ist international
Die Musik ist eine internationale Sprache und für die beiden ist es durchaus möglich, das Fricktal mit den schottischen Highlands zu verbinden. Deshalb war von Anfang an klar, dass sie hauptsächlich zusammen für andere Leute spielen und ihnen das Instrument vorstellen und näher bringen möchten. Da der Schottische Dudelsack eine der lautesten Sackpfeifen ist, kommt er auch am besten zur Geltung, wenn er draussen gespielt wird.

… ein Instrument und sieben Meter Stoff
Natürlich musste auch ein Name, der etwas mit dem Fricktal zu tun hat, gefunden werden. Das Lindenblatt aus dem Fricktaler Wappen stellte sich bald als ideale Vorlage heraus. So kam der Name «Linden Leaf Pipers» zu stand. Bei Auftritten tragen sie kein Military Full Dress, wie man das von diversen Tatoos her kennt, sondern traditionelle schottische Kleidung. «Wussten Sie dass man für einen Kilt zirka sieben Meter Stoff braucht?», so die beiden Dudelsack-Spieler grinsend.

Zum Grinsen war ihnen bei den ersten Versuchen aber nicht immer zumute. «Der Dudelsack ist kein einfaches Blasinstrumente zum Erlernen und auch zum Spielen. Nebst den Noten und den Emblishments muss auch noch der Spieldruck aufrechterhalten werden. Diese Technik ist sehr anstrengend und braucht viel Übung», so die beiden. Aber es ist wie mit jedem Instrument, nur Übung macht den Meister. «Und dafür braucht es Zeit», erklärt Daniel Erdin. Und sein Spielkollege Twan van Hout ergänzt: «Zuerst sollten auf dem Übungsinstrument die Grifftechnik für die Noten, die Emblishments und auch die ersten Lieder sitzen. Nach ungefähr einen Jahr, ist man dann soweit, dass man sich mit dem Kauf eines Dudelsackes auseinander setzen kann. Vorher macht es gar keinen Sinn. Erst wenn man die Technik beherrscht und ein Lied auswendig spielen kann, ist man in der Lage, dies auf den Dudelsack umzusetzen.» Dies mache den Einstieg relativ preiswert.

Für 120 bis 200 Franken könne man sich die Hilfsmittel besorgen und mit dem Üben beginnen. Der praktice chanter begleitet jeden Piper durch den Alltag. Darauf spielt man täglich und übt die verschiedenen Techniken. Er ist nicht lauter als eine Blockflöte, tönt einfach anders. «Der Dudelsack ist so zu sagen nicht zum Üben da, der Nachbar ist ihnen dankbar.» Und wieder ist es da, das Grinsen der beiden Pipers aus dem Fricktal.

Wer Lust hat, mehr über dieses spezielle Instrument zu erfahren, es sogar zu erlernen hat dazu am Samstag, 5. Mai, von 14 bis 16 Uhr Gelegenheit. Die beiden Musiker freuen sich auf viele Interessierte und spannende Gespräche im Musikhaus «Jurassic Music Park» beim Dino-Kreisel. Auch freuen sie sich auf Leute, die schon Dudelsack spielen, und gerne mit ihnen beiden etwas aufbauen möchten. (mgt)


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