Eine Schlüsselrolle im Integrationsprozess

  20.12.2017 Rheinfelden, Schule

Asylsuchende und freiwillig Engagierte feiern den Jahresabschluss

Die Schüler und Lehrpersonen der Deutschkurse des Netzwerks Asyl Rheinfelden feierten am Lichterfest gemeinsam den Jahresabschluss. Um das vielseitige Deutschkursangebot im nächsten Jahr weiterzuführen, werden noch weitere Lehrpersonen gesucht.

Seit mehreren Jahren engagiert sich in Rheinfelden rund ein halbes Dutzend Personen als Lehrerinnen und Lehrer für Asylsuchende, Flüchtlinge und Migranten. Der regionale Ableger des Netzwerks Asyl Aargau bietet jede Woche sieben verschiedene Sprachkurse an. Neben «normalen» Deutschkursen für Anfänger und Fortgeschrittene gibt es auch Gesprächsrunden auf verschiedenen Niveaustufen und einen Alphabetisierungskurs. Ab dem neuen Jahr wird zusätzlich auch noch ein Mathematikkurs angeboten.

Motivierte Deutschschüler
Am Lichterfest im Kirchgemeindehaus «Martinum» in Rheinfelden feierten die Deutschschülerinnen und -schüler gemeinsam mit den aktiven und ehemaligen Lehrpersonen das Jahresende. Die Stimmung war gelöst und fröhlich und auch das reichhaltige Buffet mit Köstlichkeiten aus aller Welt erfreute die Gemüter. Die Anwesenden blickten auf ein ereignisreiches Jahr zurück und Rudi Neumaier lobte in seiner kurzen Ansprache die Motivation der Schülerinnen und Schüler. Denn obwohl zurzeit weniger Menschen neu als Flüchtlinge in die Schweiz kommen als noch vor zwei Jahren, ist der Bedarf nach Deutschkursen gross.

Der Unterricht wird mit rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern geführt, Tendenz steigend. «Die Lehrpersonen sind überzeugt, dass viele Geflüchtete die Schlüsselrolle der deutschen Sprache für ihren Integrationsweg erkannt haben», heisst es im Bericht von «mit.dabei Fricktal». Wer als Flüchtling anerkannt wird, sieht sich früher oder später mit der Wohnungs- und Arbeitssuche konfrontiert. «Je schneller eine Person solide Sprachkenntnisse besitzt, desto schneller wird er auch auf eigenen Beinen stehen und nicht mehr auf Sozialhilfe angewiesen sein», heisst es weiter.

Das Engagement der freiwilligen Lehrpersonen ist in diesem Prozess zentral, da sie die meist noch jungen Menschen nicht nur in ihren Sprachkenntnissen, sondern auch in der Selbständigkeit fördern.

Freiwillige gesucht
Um die Arbeit auch weiterhin auf hohem Niveau weiterführen zu können, sind die Freiwilligen des Netzwerks Asyl in Rheinfelden auf der Suche nach weiteren Menschen, die sich als Lehrpersonen engagieren möchten. Eine Lehrerausbildung oder besondere Fähigkeiten sind nicht notwendig. Vielmehr sind Personen angesprochen, die Menschen aus anderen Kulturen mit Offenheit und Neugier auf Augenhöhe begegnen möchten. Interessierte dürfen unverbindlich in einen Kurs reinschnuppern und werden bei der Einarbeitung unterstützt. Kontakt Netzwerk Asyl Rheinfelden: Rudi Neumaier, 078 779 02 14. Auch in anderen Gemeinden im Fricktal werden Freiwillige für Projekte mit Flüchtlingen gesucht. Interessierte können sich unverbindlich bei der Koordinationsstelle für Freiwilligenarbeit im Asylbereich: seline.keller@mitdabeifricktal. ch oder 077 530 03 95 melden. (mgt)


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