Obermumpf steckt mitten im Gemeinderatswahl-Krampf

  24.08.2017 Abstimmungen, Politik, Obermumpf, Gemeinden, Unteres Fricktal

Von Ronny Wittenwiler

Kommt es in anderen Fricktaler Gemeinden zum Wahlkampf («Mehr Kandidaten als Sitze», NFZ vom Dienstag), so erlebt Obermumpf dagegen wieder einmal einen Wahl-Krampf. Vergangenen Sonntag wählte der Souverän die drei Bisherigen Eva Frei, Benedikt Gürtler und Andreas Bürgin in die Exekutive für die Amtsperiode 2018/2021. Soweit, so gut. Nebst diesem Trio waren aber weit und breit keine weiteren Bewerber für den Gemeinderat zu verzeichnen. Dabei wird im Hintergrund schon länger geweibelt, bislang gab es aber bloss Absagen von potenziellen Kandidaten.
Es kommt somit am 26. November zu einem zweiten Wahlgang – oder eben nicht. Das hängt ganz von der weiteren Entwicklung ab. Die Zeit drängt auf jeden Fall im Dorf: Bis nächsten Mittwoch, 30. August (12 Uhr) dauert die Anmeldefrist für diesen zweiten Wahlgang. Falls keine oder nur eine Kandidatur vorgeschlagen wird, kommt es zu einer Nachmeldefrist von fünf Tagen. Klar ist also: Schon bald wird sich zeigen, ob dieser zweite Wahlgang überhaupt durchgeführt werden kann, da per Gemeindegesetz in einem zweiten Wahlgang nur noch Kandidaten wählbar sind, die innerhalb der Anmeldefristen eingehen.

«Es wird eng»
«Die Suche nach Kandidaten ist nicht einfach», sagt Marcel Rohrer. Zusammen mit Thomas Kull gehört er der Wählervereinigung «FDP/SVP und parteilose Wähler» an. Die beiden haben bereits vor dem ersten Wahlgang versucht, mögliche Kandidaten aus der Taufe zu heben. Ohne Erfolg. «Die häufigste Begründung für eine Absage war der Faktor Zeit», sagt Rohrer. «Viele erklären, dass sie bereits zeitlich zu ausgelastet seien für ein solches Amt.» Aufstecken wollen Rohrer und Kull aber nicht. «Wir werden weiterhin mögliche Kandidaten kontaktieren und Gespräche führen.» Stellt sich in diesem Zusammenhang die Frage, ob die Wählervereinigung gezielt bürgerlich zu sondieren versucht. Rohrer sagt dazu: «Heutzutage gehören die meisten Personen ohnehin keiner Partei mehr an. Und in einer derart kleinen Gemeinde wie Obermumpf spielen vielmehr Sachgeschäfte eine Rolle und nicht das Parteibüchlein. Uns ist wichtig, dass wir Personen finden, von denen wir denken, dass sie menschlich und fachlich für ein solches Amt geeignet sind. Da haben wir keine Berührungsängste.»

Rohrer macht keinen Hehl daraus: «Es wird eng, dass es reicht, rechtzeitig Kandidaten für einen zweiten Wahlgang zu finden.» Dennoch sei sie nach wie vor vorhanden: die Zuversicht. «Potenzial im Dorf gäbe es genügend.» Und was passiert, wenn der Optimismus begraben wird? «Dann müssen wir den zweiten Wahlgang absagen», erklärt Gemeindeschreiber Marco Treier gegenüber der NFZ. Und dann? «Dann beginnt das Prozedere wieder von neuem mit einem ersten Wahlgang.»


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