Der Blick über den Tellerrand

  22.06.2017 Aargau, Frick, Religion

Die reformierte Kirche feiert das Reformationsjubiläum und die Röm.-Kath. Kirche Frick das 300-Jahr-Jubiläum. Grund genug für die Reformierte Kirchgemeinde Frick auf Anfrage der katholischen Seite mit Freude etwas zum 300-Jahr-Jubiläum beizusteuern, denn das Interesse für gemeinsame ökumenische Aktivitäten und Projekte ist gross. So lässt es sich die Reformierte Kirchgemeinde nicht nehmen, einen konfessionsübergreifenden Abend voller spannender Überraschungen zu lancieren und am 22. Juni, um 19.30 Uhr im reformierten Kirchgemeindehaus Frick zur «Kappeler Milchsuppe – aufgewärmt» alle Interessierten einzuladen.

«Es geht auch anders als mit Kriegen.» Davon ist Verena Salvisberg, Pfarrerin der Reformierten Kirchgemeinde Frick, überzeugt und sie freut sich, zu diesem Thema einige Impulse zu geben.

«Der Schatz ist das Gleiche, aber in unterschiedlichen Gefässen.» Dieses steht für Thomas Sidler ausser Diskussion, aber es ist wichtig, sich gegenseitig mitzuteilen, was einem wertvoll ist, damit man sich versteht.

 

Neues schaffen und Altes bewahren

Im Grundsatz sei man hier versöhnt, aber jeder lebt seine Traditionen und das ist auch gut so. «Ich schätze die Art, wie Ihr in der katholischen Kirche den Traditionen Sorge tragt», meint Pfarrerin Salvisberg und Pfarrer Sidler erwidert: «Man soll diese bewahren, die noch aus echtem Glauben heraus gelebt werden, aber auch Platz finden für neue Formen gelebten Christ- und Kirche-Seins.» Und beide sind sich einig, dass es ihre gemeinsame Aufgabe ist, an den Traditionen zu arbeiten. Das bedeutet für sie konkret, den Menschen immer wieder neu den Zugang zu zeigen zu dem, was so lang gewachsen ist und stets Kraft gegeben hat.

«Hier können wir etwas lernen von den Katholiken», sagt Verena Salvisberg und damit meint sie nicht unbedingt die Hülle der Tradition, sondern den Inhalt, der berührt und den es gilt, den Menschen zu vermitteln, damit sie sich in diesem aufgehoben fühlen. Aber beide sagen einhellig, man muss auch den Mut haben, nicht an Altem, nicht mehr Zeitgemässem, festzuhalten, sondern Traditionen neu zu schaffen im kreativen Prozess und mit dem, was aktuell da ist. Und beide schmunzeln: «Das hat ja durchaus viel mit Reformation zu tun.»

Der gemeinsame Abend mit «Kappeler Milchsuppe» ist nicht nur dazu da, 500 Jahre Reformation oder 300 Jahre Kirche Frick zu feiern, denn schöner ist es, nicht die Abgrenzung zum Anlass des Reformationsjubiläums zu nehmen, sondern das Gemeinsame zu betonen, es auch als Möglichkeit zum Nachdenken zu nehmen. Der mit Überraschungen gespickte Abend mit Historischem und Kulinarischem soll aber auch als Plattform dienen, um ins Gespräch zu kommen, sich als Kirche miteinander den Menschen zu stellen und den sozialen Fragen, Ideen entgegenzunehmen und Wünsche. (mgt)

 


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