Das Schmuddelige soll etwas Schönem weichen
03.06.2017 Gemeinden, Unteres Fricktal, Tourismus, Steinvon Susanne Hörth
Gerade jetzt mit dem beginnenden Sommer wird der Rhein, beziehungsweise sein Ufer zum begehrten Aufenthaltsort. Glücklich schätzen kann sich also, wer ein solch schönes Naherholungsgebiet direkt vor der Haustüre hat. In Stein ist man sich dessen bewusst. Und man will auch etwas dafür tun: Mit Aufwertungsmassnahmen soll der Rheinuferweg auf einer Länge von 1,5 Kilometern attraktiver, familienfreundlicher, sicherer und insbesondere auch sauberer werden.
Bereits im August 2016 stellte der Gemeinderat der Bevölkerung das Projekt vor. Die entsprechende Studie wurde parallel dazu auch beim kantonalen Baudepartement zur Prüfung vorgelegt. «Wir müssen uns mit sehr vielen Gesetzen auseinandersetzen», so Gemeinderat Beat Käser am Informationsabend in Stein. Gewässerschutz, Rheinuferschutzdekret, Fischereigesetz, Heimatschutz und einiges mehr würden vieles nicht zulassen. Der Kanton hat in der Vernehmlassung die neue Treppe beim alten Zollhaus und die angedachten Veränderungen bei der Adlerterrasse abgelehnt.
Das erste Projekt wurde in einem Bevölkerungsworkshop mit Einbezug der kantonalen Vorgaben überarbeitet. Auf dem Rheinuferweg sollen verschiedene Themenbereiche realisiert werden. Dazu gehören Naturerlebnis, Riviera, Spiel und Sport oder auch lauschige Aufenthaltsplätze. Dass der Weg zurzeit teils etwas schmuddelig, dunkel und wenig einladend daherkommt, verhehlte Käser nicht. Damit der Wohlfühlfaktor zum Tragen kommt, müsse einiges getan werden. Eine grobe Kostenschätzung für die Umsetzungsmassnahmen wird mit 1,18 Millionen Franken beziffert. An der kommenden Gemeindeversammlung geht es um die Genehmigung des Projektierungskredites von 100000 Franken. Über den Ausführungskredit soll dann im Dezember 2017 oder Juni 2018 abgestimmt werden.
Öffentliche WCs
In der Diskussionsrunde wurde vielfach das massive Littering am Rheinufer beanstandet. Es braucht zudem öffentliche WCs, forderte ein Versammlungsteilnehmer. Sein Grundstück befindet sich direkt am Rheinufer. Die Leute würden ihre Notdurft einfach hier verrichten, er müsse die Hinterlassenschaften dann regelmässig entfernen.
Um für mehr Sicherheit und Ordnung zu sorgen, insbesondere bei den Grillplätzen, wurde auch mehrfach das Anbringen von Überwachungskameras gefordert. Gemeindeammann Hansueli Bühler meinte, dass mit dem mehr oder weniger machen bei diesem Projekt die gesellschaftlichen Probleme nicht gelöst werden können. «Wir setzen schon ein wenig darauf, dass wenn viele Leute sich am Rheinufer aufhalten, auch die soziale Kontrolle greift.»
Beat Käser hielt abschliessend fest, dass mit den Aufwertungsmassnahmen kein wirtschaftlicher Nutzen herausspringe. Es gehe aber um den sehr wichtigen Erholungsraum für die Bevölkerung. «Es ist ein Projekt mit Herz.»