Wachsende Solidarität, Naht für Naht

  04.09.2016 Möhlin, Unteres Fricktal, Wohltätigkeit

Von Ronny Wittenwiler

Im Juni berichtete die NFZ darüber, wie die Aktion auch in Möhlin, im Wohn- und Pflegezentrum Stadelbach, angekommen war: dieses von der Aargauerin Simone Maurer ins Leben gerufene Projekt «mini decki», ein Projekt, dem sich mittlerweile auch Menschen aus Österreich und Deutschland angeschlossen haben. «Jedes Flüchtlingskind braucht eine Decke, die wärmt, schützt, und ein Zuhause gibt auf der langen Reise.» Basierend auf diesem Grundgedanken beteiligte sich schliesslich auch das Wohn- und Pflegezentrum am Projekt, unter Federführung von Christine Weissenberger und Deborah Schenker. Bald schon starteten die Nähmaschinen im Stadelbach, fleissige Helfer und emsige Bienen schnitten Stoff zu, sortierten, andere spendeten. «Stoff der Hoffnung» – unter diesem Titel berichtete die NFZ von der Aktion im Stadelbach, bei dem Mitarbeitende, Zentrumsbewohner und Angehörige mit anpackten, um mit genähten Decken für Flüchtlingskinder sich solidarisch zu zeigen. Bilanz damals, Mitte Juni: dreissig Decken mit bunten Motiven. Soweit so gut. Doch in der Zwischenzeit ist dieser «Stoff der Hoffnung» noch grösser geworden. Nun, rund zweieinhalb Monate später sind aus 54 Projektbeteiligten mittlerweile über 70 Projektbeteiligte geworden, und auch die genähten Decken haben sich mehr als verdoppelt.

Zeugnis ablegen
Nun luden die Verantwortlichen alle am Projekt Beteiligten ein, um die bisher genähten Decken zeigen zu können. In ihrer Summe legten diese quasi Zeugnis ab für ein Stück gelebte Solidarität mit den vom Flüchtlingselend schwer getroffenen Kindern, eine Solidarität mit jeder einzelnen Decke, Naht für Naht.
Und noch ist das Projekt nicht abgeschlossen. Nochmals an drei Abenden wird im Stadelbach gemeinsam genäht (12./19./26. September,
ab 18 Uhr). Auch können Interessierte im Stadelbach ein Nähpaket mit Materialien und Nähanleitung abholen und zuhause ihre Decke nähen. «Schön wäre, wir alle miteinander bekämen einhundert Decken zustande.» Das sagte Deborah Schenker vom Wohn- und Pflegezentrum Stadelbach vergangenen Juni. Damals waren es dreissig Decken. Jetzt sind es 63 Decken. Und es werden immer mehr. Das Projekt «mini decki» läuft in Möhlin noch bis Ende Jahr. Die grosse Teil- und Anteilnahme ist ein erfreuliches Kapitel – ein erfreuliches Kapitel in einer eigentlich traurigen Geschichte.


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