Ortsbürger sollen auch «Sonne» kaufen

  29.07.2016 Gastronomie, Wirtschaft, Kaiseraugst, Gewerbe, Gemeindeversammlung, Unteres Fricktal

Von Valentin Zumsteg

Die Kaiseraugster Ortsbürger sind in Kauflaune: Im April 2016 haben sie an ihrer Gemeindeversammlung den Erwerb des Gasthofes «Adler» für 2,2 Millionen Franken beschlossen. Damals kam von verschiedenen Stimmberechtigten die Anregung, auch den Kauf des Gasthofes «Sonne» zu prüfen. Das haben Ortsbürgerkommission und Gemeinderat getan; sie schlagen nun vor, von den Ehegatten Oskar und Vera Müller, welche in Möhlin wohnen, sowohl die Parzelle 93 mit der «Sonne» als auch die benachbarte Parzelle 94 mit einem Mehrfamilienhaus zu erwerben.

Per Januar 2018 – oder früher

Der Kaufpreis für beide Liegenschaften wurde pauschal mit 2,2 Millionen Franken festgelegt. Hinzu kommt ein Betrag von 40 000 Franken für das Inventar des Gasthofes. Kommt der Kauf zustande, soll die Parzelle 94 per 1. Januar 2018 ins Eigentum der Ortsbürgergemeinde übergehen. Für die Parzelle 93 mit der «Sonne» gilt das gleiche Datum, allerdings unter Vorbehalt: «Sollten die Ehegatten Müller den Restaurationsbetrieb früher abgeben wollen, so wäre der Eigentumsübertrag auf dieses Datum hin zu vollziehen», hält der Gemeinderat fest.

Am 11. August wird eine ausserordentliche Ortsbürgergemeinde-Versammlung über das Geschäft entscheiden. «Die Ortsbürgerkommission und der Gemeinderat haben lange über einen allfälligen Kauf der Parzellen 93 und 94 beraten», heisst es in der Botschaft zur Versammlung. Es gebe Bedenken, ob es sinnvoll sei, dass die Ortsbürger nach dem «Adler» ein weiteres Restaurant übernehmen. Zudem stehen grosse Projekte mit hohen Kosten an. Allein für die Sanierung des «Adlers» ist gemäss Schätzung mit Kosten von rund 3,5 Millionen Franken zu rechnen.

In längeren Zeiträumen denken

«Bei den genannten Bedenken handelt es sich um solche von genereller Natur. Es sind keine Bedenken zum Kauf der Parzellen 93 und 94», findet der Gemeinderat. Eine Gemeinde müsse in längeren Zeiträumen denken. Die Parzellen 93 und 94 liegen in direkter Nachbarschaft zur Parzelle 92, die ebenfalls den Ortsbürgern gehört. Total weisen die drei Parzellen eine Fläche von 2042 Quadratmetern auf. «Eine Sicherstellung dieser Fläche zum heutigen Zeitpunkt ist richtig», schreibt der Gemeinderat. Er hält aber fest: «Für die Ortsbürgerkommission wie auch für den Gemeinderat ist klar, dass eine Überbauung der Parzellen 93 und 94 in den nächsten Jahren nicht in Frage kommt. Ein Weiterführen des Restaurants wird angestrebt.»

Das letzte Wort haben nun die Stimmberechtigten.


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