Ein Hauch von Luxus in der Biedermeier-Stube

  23.05.2016 Kultur, Unteres Fricktal, Tourismus, Oberes Fricktal, Laufenburg

Susanne Hörth

Hannes Burger, Präsident des grenzüberschreitenden Museums Schiff in Laufenburg, ist stolz. Stolz auf das, was zurzeit bei ihm privat zwischengelagert und ab dem internationalen Museumstag, 22. Mai, im Museum Schiff der Öffentlichkeit präsentiert wird. Burger nimmt vorsichtig einen alten Dokumentenumschlag in die Hand. Gefüllt ist dieser mit Korrespondenz der Familie Fahrländer-Brentano. Den angeheirateten Familien kommt eine wichtige Bedeutung in der Laufenburger Geschichte zu. Statthalter des nur gerade ein Jahr bestehenden Kantons Fricktal war Sebastian Fahrländer. An ihn ist auch einer der Briefe aus der Umschlagmappe gerichtet. Verfasst hat ihn Karl Emanuel Fahrländer, der Sohn von Sebastian Fahrländer, im Jahre 1829.  Der in Oeschgen heimatberechtigte und politisch sehr engagierte Karl Fahrländer heiratete 1833 Elisabeth Anna Brentano, genannt Nanette. Sie war die Tochter des Laufenburger Bezirksamtmann Joseph Brentano.

Die Korrespondenz wie auch einige Gemälde haben die Nachfahren Fahrländer dem Museum als Leihgabe  für die Zwischenausstellung zur Verfügung gestellt. Diese Ausstellung dauert vom 22. Mai bis Ende Juli. Als Geschenk hingegen hat die Familie Fahrländer dem Museum Schiff eine Stube aus der Biedermeierzeit – sechs Stühle, eine Bank, einen Tisch sowie einen Sekretär – übergeben. 

Mehr zu den Hintergründen der beiden Familien weiss der Historiker Linus Hüsser. Er wird am kommenden Sonntag, um 14 Uhr an der Ausstellungseröffnung darüber berichten.

 

Exponate aus Grimmer-Nachlass

Das Museum hat noch eine weitere Schenkung erhalten. Es handelt sich dabei um Gegenstände aus dem Nachlass von Margaritha (Greti) Grimmer-Bohrer. Die Laufenburgerin und Witwe des einstigen Direktors der Laufenburger Kera-Werke ist im Februar im Alter von 93 verstorben.

Noch vor ihrem Tod hat sie dem Museum kostbare Vasen des bekannten Keramikers Hans Lifka vermacht. Er hatte in den Kera-Werken ein Atelier, experimentierte hier mit speziellen Glasuren. Hans Burger zeigt auf eine goldene Vase. Sie gehört ebenso zur Grimmer-Schenkung wie verschiedene Originalgemälde bekannter Kunstmaler. Fürs Foto wählt Museumspräsident Hannes Burger jenes von Hans Thoma aus. Der Kunstmaler hat die Grenzstädte mit dem damals noch wilden Stromschnellen auf der Leinwand festgehalten. Weniger wild, aber nicht weniger beachtenswert ist für Burger aber auch das Blumenwerk der naturwissenschaftlich orientierten Malerin Maria Sybilla Merian. Entstanden sein dürfte die detailgetreue Zeichnung so um 1680.

 

 

 

 


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