Der Zimmermann, der Schreiner, der Sanitär und der Manager

  06.07.2014 Frick, Porträt, Oberes Fricktal, Schule

Kurz vor seinem 30. Geburtstag hat Lukas Marty 1979 in Frick die Stelle als Hauswart für das Oberstufenzentrum angetreten. Damals bestand die Schule Ebnet aus zwei Schulhäusern und einer Turnhalle.

Es sei dazumal Bedingung gewesen, dass die Frau des Hauswarts ebenfalls mitarbeite und der Wohnort musste Frick sein, erinnert sich Marty. So arbeitete seine Frau Brunhilde von Anfang an in einem Teilpensum im Hauswartdienst mit. Sie war die stille Schafferin im Hintergrund.

Während ihrer Tätigkeit sind die Heilpädagogische Schule (HPS), die Dreifach-Sporthalle und zwei weitere Schulhäuser dazu gekommen. Als gelernter Zimmermann habe sich Marty mit viel Herzblut und Eigenleistung für den Unterhalt der Schulgebäude eingesetzt, sagte Gemeindeammann Daniel Suter am Montagabend bei der Verabschiedung. «Seine berufliche Erfahrung konnte er auch in den Planungs- und Baukommissionen für die Neubauten einbringen», so Suter. Er habe dabei mitgeholfen, die Wünsche von Schule und Vereinen bestmöglich zu koordinieren.

Marty ist in Herznach aufgewachsen. Heute befindet sich sein Wohnort einen Steinwurf von seinem (ehemaligen) Arbeitsort entfernt. Als er begann als Hauswart zu arbeiten, gab es den Beruf noch nicht. Erst als der Beruf anerkannt war, konnte er auch Lehrlinge ausbilden. Als Hauswart war er ein Allrounder. Er war zuständig für die Reinigung und Reparaturarbeiten. Er übernahm diverse Schreinerarbeiten und war verantwortlich für das Budget.

Den Umgang mit Menschen habe ihm immer Freude bereitet, erklärt Marty. Nicht nur in seinem Job als Hauswart, sondern auch als Mitglied der Feuerwehr Frick. Mit den Schülern fand er immer den richtigen Umgangston. Manchmal musste er den einen oder anderen mahnend zur Seite nehmen. «Aber sind wir ehrlich, als wir selber Jugendliche waren, haben wir auch unsere Grenzen ausgelotet», meint er versöhnlich. Ärger blieb ihm aber nicht erspart. Die Schäden und der Vandalismus hätten in dieser Beziehung am meisten beschäftigt.

Die Pensionierung sei für ihn keineswegs ein Frust. Ihm werde es nicht langweilig meinte Marty und scherzte: «Ich habe Zuhause den Küchendienst übernommen.» Auch seine Frau Brunhilde freut sich auf die gemeinsame Zeit, die ihnen bevorsteht für Ausflüge und Aktivitäten. Einen endgültigen Schlussstrich ziehen will Marty aber nicht. Er bot an, bei Bedarf bei der bevorstehenden Sanierung der Turnhalle zur Seite zu stehen. 


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