Entlassungen beschäftigen die Arbeitnehmervertreter
17.03.2014 Eiken, Unteres Fricktal, Oberes Fricktal, Gewerbe, Wirtschaft, Nordwestschweiz, PolitikDie Arbeitnehmervertreter müssen weiterhin am Ball bleiben. Und manchmal lohnt sich deren Hartnäckigkeit sogar für einen grossen Kreis betroffener Arbeitnehmer. «In der Firma DSM erhalten die Schichtarbeiter eine namhafte Nachzahlung», informierte François Quidort, Präsident der UNIA Industriegruppe Fricktal, an der Generalversammlung in Eiken. «Es brauchte sehr gute Argumente, diese Angelegenheit transparent zu machen und zu einem guten Abschluss bringen zu können», fügte er an. Scheinbar war 1998 ein Fehler in der Berechnung des Stundenlohnansatzes zu Ungunsten der Arbeitnehmer geschehen. Für die letzten fünf Jahre erhalten sie nun eine Korrekturgutschrift. Andererseits werden die Beschäftigten auch in der Chemie in Betrieben von DSM, Novartis und BASF mit Entlassungen zu Hunderten konfrontiert. Bei DSM sei das Konsultationsverfahren abgeschlossen worden und die Verhandlungen für den Sozialplan am Laufen, informierte Quidort.
Auch bei Huntsman musste ein Sozialplan erarbeitet werden, fügte Vanessa von Bothmer, Leiterin Ressort Industrie Nordwestschweiz, an, die letztes Jahr das Amt von Rebekka Hubacher übernommen hatte. Sie freute sich über das grosse Engagement bei der Unterschriftensammlung zur AHV-Initiative, welche in Rekordzeit erfolgt sei. Ebenso erfreulich sei, dass erstmals bei den Verhandlungen zum Gesamtarbeitsvertrag der Maschinen und Elektroindustrie Minimallöhne fixiert wurden. Sie ermunterte die Versammlungsteilnehmer auch bei der Mindestlohnkampagne tatkräftig mitzuwirken. Speziell für Schichtarbeitende wird eine Veranstaltung angeboten, denn das Personal werde immer älter und der Nachwuchs bleibe aus. Das stelle die Betriebe für die Arbeitsplatzgestaltung vor neue Herausforderungen. Es werden neue Konzepte gesucht und diskutiert, um die Schichtarbeit ohne Beeinträchtigung der Gesundheit zu ermöglichen. Manuel Wyss, Leiter Industrie Schweiz, zeigte den Versammelten auf, welch unhomogenes Gebilde der Verband der Basler Pharma-, Chemie- und Dienstleistungsunternehmen (VBPCD) ist. Dieser GAV laufe im nächsten Jahr aus und dabei müsse dieser Umstand für die Diskussionen berücksichtigt werden, meinte er.
«Vor 25 Jahren wurden am Platz Basel die 40 Stundenwoche und 16 Wochen Mutterschaftsurlaub eingeführt», hielt Sekretär Lucien Robischon Rückschau, was zur Würdigung der Jubilare überleitete. 25 Jahre Mitglieschaft haben Daniel Giebson, Karin End-Huber, Giovanni Petosa, Michaela Rehmann, Vinzenzo Urso, Klaus-Peter Jehle, Erhan Kurtisi und Axel Saaler. 40 Jahre Mitgliedschaft verzeichnen Beatrice Berchtold, Ueli Hasler, Nunzia Macoring-Lo Stanco und Wolfgang Kaulbars.