Parkplatz-Chaos in Quartieren soll gelöst werden

  28.02.2014 Oberes Fricktal, Unteres Fricktal, Stein

Das Parkplatz-Problem in Stein ist ein brennendes Thema. Das zeigte das grosse Interesse an der Informationsveranstaltung zur Mitwirkung für ein neues Parkierungsreglement. Rund 120 Bewohner fanden sich am Montagabend im Saalbau in Stein ein.

Gemeindeammann Hansueli Bühler und Verkehrsplaner Stefan Ballmer vom Büro Ballmer und Partner in Aarau erläuterten die aktuelle Situation und präsentierten die Lösungsansätze, die eine zwölfköpfige Arbeitsgruppe erarbeitet hatte (die NFZ berichtete). Wegen der Überlastung des Parkplatzes am Bahnhof stellen Berufspendler, die in Stein den Zug nehmen, ihr Fahrzeug in den Quartieren ab. Auch Mitarbeiter der Industrie parkieren ihr Auto in den Quartieren. Neuralgische Punkte sind zudem die Rheinbrückstrasse bei der Holzbrücke sowie die Strasse bei der Post und Bank, wo oft Autos ausserhalb der markierten Parkfelder und auf dem Trottoir stehen.

Bühler betonte, dass die Parkplätze im öffentlichen Raum in erster Linie Besuchern und Ladenkunden, also dem Kurzparkieren, dienen sollen. Wer  künftig auf öffentlichen Strassen in den Quartieren mehr als zweimal pro Woche während vier Stunden sein Auto abstellt, soll eine Parkkarte mit einer monatlichen Gebühr von 50 Franken lösen müssen. Diese sollen nur an Bewohner abgegeben werden. Ausserdem schlägt die Arbeitsgruppe vor, die öffentlichen Parkplätze gebührenpflichtig zu machen. Der Parkplatz beim Saalbau ist bereits kostenpflichtig, neu sollen auch die Parkplätze im Bustelbach, an der Adler-Kreuzung und der Schönaustrasse mit Parkuhren ausgestattet werden. Die Parkgebühren sollen progressiv ansteigen. «So verhindern wir Dauerparkierende aus der Industrie und vom Park + Ride», meinte Bühler. Im Gebiet des alten Zolls soll neu ein Parkverbot gelten. «Das Ziel ist, mehr Lebensqualität im Dorf zu schaffen und dass die Parkplätze den Personen zur Verfügung stehen, für die sie gedacht sind», fasste Bühler zusammen.

In der anschliessenden Diskussion kam ein Votum für den Bau eines Parkhauses, insbesondere auch im Hinblick auf die Entwicklung im Sisslerfeld. Die Gemeinde wolle aber das Verkehrsaufkommen nicht zusätzlich fördern, entgegnete Bühler und auch die Industrie müsste ihren Beitrag für die Parkplätze ihrer Mitarbeiter leisten. Die Gemeinde habe aber erkannt, dass es am Bahnhof zu wenige Parkplätze hat. Hier sei man im Gespräch mit dem Kanton und der SBB. Im Gespräch sei auch, ob die Busverbindung nach Bad Säckingen, die in den 1990er-Jahren nach einem zweijährigen Versuch wieder eingestellt wurde, wieder hergestellt werden solle. Denn viele Deutsche würden das Auto am Bahnhof abstellen.

Das Mitwirkungsverfahren läuft bis am 10. März, an der Gemeindeversammlung vom 13. Juni soll über das neue Reglement abgestimmt werden und ab 2015 soll es in Kraft treten.

Der Mitwirkungsprozess dauert bis am 10. März. Bis dahin können die Steiner ihre Vorschläge eingeben. Die Fragebögen können auf der Gemeindeverwaltung oder im Internet bezogen werden.


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