Adelberg-Projekt wird nicht realisiert
10.05.2013 Brennpunkt, Gewerbe, Wirtschaft, RheinfeldenDer Baubeginn für die rund 60 Eigentumswohnungen am Adelberg ist schon mehrfach verschoben worden, jetzt kommt das endgültige Aus. Grund: Die Nachfrage nach luxuriösen Wohnungen an dieser Lage direkt an der Grenze zur Schweiz war zu gering. Die Adelberg GmbH, an welcher der Architekt Rudolf Vogel aus Rheinfelden/Schweiz über seine Immobiliengesellschaft zu 50 Prozent beteiligt ist, stoppt das Projekt.
«Die angespannte Situation zwischen Deutschland und der Schweiz mit dem Euro und die pendenten Steuerfragen, aber auch die steigenden Baupreise und die hohe Auslastung des Baugewerbes waren dem Projekt nicht förderlich», hält Vogel, der Geschäftsführer der Adelberg GmbH ist, fest. «Unser Projekt hatte die architektonischen Qualitäten, den ersten Wettbewerbspreis zu erreichen, aber nicht den nötigen Markterfolg.»
Das Gelände soll nun als «temporäre Freifläche» hergerichtet werden. «Die zukünftige Nutzung des hochwertigen Areals an bester Lage in Badisch Rheinfelden ist Gegenstand weiterer Abklärungen», so Vogel. Ebenso offen ist, was mit dem ehemaligen Verwaltungsgebäude der Energiedienst AG, das sich auf dem Areal befindet und auch der Adelberg GmbH gehört, geschehen soll. «Die Nutzungsüberlegungen gehen weiter», betont Vogel. Er schliesst aber nicht aus, sowohl Land als auch Gebäude zu verkaufen, wenn es Interessenten gibt. «Wir suchen derzeit aber nicht aktiv nach Käufern», erklärt Vogel gegenüber der NFZ.
Die geplante Wohnüberbauung hätte auch dafür sorgen sollen, dass die beiden Rheinfelden enger zusammenwachsen. Der deutsche Oberbürgermeister Klaus Eberhardt spricht von einem «bedauerlichen Rückschlag für die Entwicklung einer gehobenen Wohnanlage» in Badisch Rheinfelden. Dies bedeute aber keineswegs eine Aufgabe der Wohnnutzung auf dieser Fläche. «Nach Auffassung des Rathauses ist die gegebene Lage weiterhin ein interessanter und hochwertiger zentraler Wohnstandort mit Nähe zum Rhein, zum Bahnhof und zur Innenstadt», hält Eberhardt fest. In den weiteren Überlegungen sollten jedoch Anpassungen an das städtebauliche Konzept, die Gebäudegestaltung und die Wohnraumausstattung erfolgen. Dabei seien die Möglichkeiten des Wohnungsmarktes genau zu analysieren. Eberhardt: «Was wir jetzt brauchen, ist ein neues tragfähiges Grundkonzept für diesen interessanten Wohnstandort.»