Rheinfelder Chirurg berichtet vom Einsatz in Gambia (Teil 1)
Jedes Jahr reisen einige Mitglieder der gemeinnützigen Organisation «Drive to Help» nach Gambia, um vor Ort medizinische Hilfe zu leisten und lebensverbessernde Operationen durchzuführen. Das Team ist ...
Rheinfelder Chirurg berichtet vom Einsatz in Gambia (Teil 1)
Jedes Jahr reisen einige Mitglieder der gemeinnützigen Organisation «Drive to Help» nach Gambia, um vor Ort medizinische Hilfe zu leisten und lebensverbessernde Operationen durchzuführen. Das Team ist erst eine Woche in Westafrika und konnte bereits 280 Patienten sichten und beurteilen.
Tibor Horvath
Nach einer kurzen Akklimatisierung am Wochenende, es ist hier in Gambia kurz nach der Regenzeit immer noch über 30 Grad in der Nacht, sind mein chirurgischer Kollege, Daniel Trötschler, und ich, Tibor Horvath, am Montag in die Klinik nach Dippa Kunda gefahren. Dort angekommen waren wir von der Menge an wartenden Patienten überwältigt. Jeder mögliche Warteraum, auch die «Stehplätze» waren besetzt und das schon um 8.30 Uhr morgens. Die Patienten kommen möglichst früh und warten dann mit viel Geduld und grossen Hoffnungen, bis sie an der Reihe sind.
280 Patienten in drei Tagen
So viele Patienten hatten wir in den vergangenen Jahren noch nie, das hängt auch mit der herrschenden Inflation zusammen. Denn dadurch können sich die Leute kaum mehr medizinische Behandlungen leisten, geschweige denn Operationen. So hatten wir bis in die Dunkelheit hinein 108 Patienten gesichtet und wenn immer möglich auf unsere Operationsliste gesetzt. Natürlich gab es auch wieder viele Fälle, denen wir nicht werden helfen können und die entsprechend enttäuscht nach Hause gingen.
An den beiden Folgetagen kamen nochmals 160 Konsultationen dazu und am Donnerstag und Freitag begannen wir mit einigen kleineren Eingriffen und vor allem mit der Erstellung des Operationsplanes für die folgenden zwei Wochen. Am Freitagabend ist der Rest des Teams in Banjul angekommen, sodass wir nun vollständig sind und am Montag mit den Operationen in drei Sälen loslegen können.
www.drive-to-help.de